Gold und Silber – abgelöst vom Franken?
Ein gutes Jahr war es für Aktien in den USA, auch in Deutschland kommt man mit einem blauen Auge davon. Gedämpft bleibt die Stimmung gegen Jahresende bei den Edelmetall-Fans. Lange Zeit galten besonders Gold und Silber als “sicherer Hafen”, wenn es an den Finanzmärkten stürmischer wurde. In den vergangenen Tagen war die Nervosität wieder hoch, der DAX notiert deutlich unter dem erst kürzlich erreichten Rekordhoch. Doch bei den Edelmetallen dominieren rote Vorzeichen. Im Wochenvergleich büßte Gold um rund 3 Prozent ein, für Silber ging es um 7 Prozent abwärts. Ungefähr 4 Prozent tiefer notieren Platin und Palladium. Nur in der längerfristigen Perspektive sieht es ein wenig besser aus. Palladium ist derzeit das einzige Edelmetall mit einem unverändert intakten langfristigen Aufwärtstrend. Auf Sicht von 12 Monaten legte der Kurs um 11 Prozent zu.
Gold versucht sich hingegen an einer möglichen Bodenbildung, seit Jahresbeginn steht die Feinunze ähnlich wie der DAX nahezu unverändert. Auf Euro- oder Yen-Basis gerechnet liegt Gold hingegen deutlich im Gewinn.
Fels in der Brandung gesucht
Unter dem Strich erweisen sich die Edelmetalle daher nur bedingt als Zielobjekt für schwierige Zeiten. Eine Alternative bietet der Devisenmarkt. Besonders der japanische Yen legte während der Korrektur von Anfang bis Mitte Oktober sowie in den vergangenen zwei Wochen gegenüber dem Dollar zu. Dies ist allerdings wenig überraschend, denn eine Finanzierungswährung von Carry-Trades profitiert nun einmal in stürmischeren Phasen, weil die Positionen dann aufgelöst werden.
Das Währungspaar Dollar gegen Yen ist aktuell ähnlich wie Euro gegen Dollar ein guter Indikator, um den Risikogeschmack der großen Investoren einzuschätzen. Beide Devisenpaare liefern somit eine gute Tendenz für den Handelsauftakt an den europäischen Börsen.
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Ebenso begehrt bei erhöhter Nervosität bleibt der Schweizer Franken. Die Nettokäufe in EUR/CHF lagen am Dienstag deutlich über dem Volumen von USD/JPY. Seit dem 9. Dezember greift wahrscheinlich die Schweizer Nationalbank ein, um den Mindestkurs von 1,20 CHF zu gewährleisten. Zudem wurden heute Morgen negative Zinsen eingeführt.