Geldpolitik der EZB
Nach dem Franken-Tsunami kommt die Euro-Flut - Seite 2
Am stärksten aber reagierte der Bund Future, der die Verluste der vorangegangenen Tage in einem rasanten Tempo aufholte und sogar ein neues Rekordhoch knapp oberhalb von 158 Punkten markierte. Freitag legte er dann weiter zu bis auf fast 159 Punkte.
Verteilung der Anleihenkäufe
Diese Kursbewegung verwundert kaum, denn die Ankäufe sollen nach den Anteilen der Nationalbanken an der EZB erfolgen. Dabei werden nicht mehr als 25% einer Anleihentranche und nicht mehr als 33% der von einer Adresse ausgegebenen Anleihen erworben. Weil somit der größte Teil in deutsche Staatsanleihen fließt, erklärt sich die deutliche Reaktion des Bund Future.
Wenn Sie sich noch ausführlicher über die Details der beschlossenen EZB-Maßnahmen informieren wollen, denn sollten Sie einmal auf folgende Links klicken:
http://www.ecb.europa.eu/press/pressconf/2015/html/is150122.en.html
http://www.ecb.europa.eu/press/pr/date/2015/html/pr150122_2.en.html
http://www.ecb.europa.eu/press/pr/date/2015/html/pr150122_1.en.html
Staatsanleihekäufe sind höchst umstritten
Seit Monaten hatten Draghi und weitere führende Notenbanker die Märkte (und durch unsere Berichterstattung wir auch Sie) auf einen solchen Schritt vorbereitet. Nun ist sie also da, die quantitative Lockerung („QE“) in der Europäischen Währungsunion. Und sie bleibt höchst umstritten.
Auch wir hatten zuletzt dargestellt, dass es dieser neuen Maßnahme eigentlich nicht unbedingt bedurfte. Neben dem eingangs dargestellten Berechnungen hatten wir zuvor bereits erläutert, dass wir die Deflation, welche die Notenbank bekämpfen will, erstens für eine „positive“ und zweitens nur für temporär halten, weil der massiv gesunkene Ölpreis die Inflation negativ beeinflusste, dieser Effekt aber bald vorüber sein könnte, wenn sich die Ölpreise stabilisieren oder gar erholen. Zudem berichteten wir am Mittwoch im Geldanlage-Brief, dass sowohl die Kreditvergabe als auch die Geldmenge (M3) anzieht.
Unmittelbar im Anschluss an die EZB-Entscheidung bekamen wir viel Zuspruch. So gab uns der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) Recht, indem er kritisierte, die EZB habe ohne Not ihren letzten Trumpf ausgespielt. Die EZB sei zum Gefangenen ihrer eigenen Ankündigungen geworden. Und der Bankenverband warf der EZB vor, die Preis- und Wirtschaftsentwicklung im Euro-Raum unnötig zu dramatisieren. „Ich kann auf breiter Front keine wirklichen Deflationsgefahren erkennen, die es zu bekämpfen gilt“, sagte im Anschluss an die Entscheidung auch Sparkassen-Präsident Georg Fahrenschon.
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