checkAd

    FRweekly-briefing  2133  1 Kommentar „Die Mutter aller Blasen“ - Seite 2

    „Anleiheblase weiter aufblasen“

    Aber zurück zur Mutter aller Blasen. Wie lässt man am besten die Luft wieder raus? „Historisch gab es bei Anleiheblasen noch nie ein Happy End“, macht der Börsenexperte wenig Hoffnung auf Erfolg. „Durch Umschalten der Notenbanken auf geldpolitische Restriktionen platzen irgendwann alle Blasen.“ Bei einer geldpolitischen Schubumkehr käme es an den Zinsmärkten nicht zu einem kontrollierten Exodus, sondern zu einer chaotischen Verkaufspanik. Da man sich dort so sehr an immer billiger werdendes Geld gewöhnt habe und kein Investor unter 55 Jahren steigende Anleiherenditen kenne, würde eine geldpolitische Kehrtwende den Markt auf dem falschen Fuß erwischen. „Mit der Angst vor einer dann folgenden Wende von Anleiherenditen nach oben und zur Verhinderung von Kursverlusten wollten Anleger gemäß dem Motto ‚Rette sich wer kann‘ gleichzeitig ihre Anleihen loswerden“, prognostiziert Halver. „Durch eine umfängliche ‚Cash is King‘-Haltung wäre die Schuldenrefinanzierung der meisten Euro-Staaten unmöglich und aus blanker Verlustangst würde auch die reale Euro-Volkswirtschaft insgesamt auf Investitionsentzug gesetzt.“ Aus dieser geldpolitischen Nummer komme die EZB – aber auch andere Notenbanken – nicht mehr heraus. „Absurderweise muss die Anleiheblase weiter aufgeblasen werden, weil sie sonst platzt“, so Halver. Die Zinswende in den USA werde daher ein „Zinswendchen“ sein. „Ich behaupte, dass wir in unserer real existierenden Finanzwelt nie mehr wirklich hohe Zinsen bzw. Renditen sehen werden (können).“ Ein Umkehren aus der geldpolitischen Einbahnstraße führe zum Crash. Daher befürchtet der Börsenexperte, dass die EZB selbst bei einem Inflationsanstieg nicht restriktiv werde.

    Aber selbst wenn die Anleiheblase nicht platzt, gebe es wenig Grund, massiv in Zinsanlagen zu investieren. „Nach Inflation und Steuern bleibt nichts mehr übrig“, sagt Halver. „Ich könnte mir sogar vorstellen, dass die Renditen deutscher Staatsanleihen bis zur Laufzeit von zehn Jahren noch unter null fallen.“ Und stattdessen? Halver plädiert für Aktien: „An Aktien führt wegen der geldpolitischen Liquiditätsschwemme kein Weg vorbei. Auch bei Angst vor dem Aktienhöhenrausch sind regelmäßige Aktiensparpläne eine großartige Anlagestrategie. Ihre Altersvorsorge wird es Ihnen danken.“

    (PD)

    Seite 2 von 2




    Patrick Daum
    0 Follower
    Autor folgen
    Mehr anzeigen
    Patrick Daum ist Dipl.-Politologe mit Schwerpunkt für Europa, Wirtschaft und Recht. Als Redakteur bei €uro-Advisor-Services GmbH ist er zuständig für die Top-Themen auf www.fundresearch.de.
    Mehr anzeigen
    Verfasst von 2Patrick Daum
    FRweekly-briefing „Die Mutter aller Blasen“ - Seite 2 Immer zu Wochenbeginn informiert FundResearch über aktuelle Markteinschätzungen und -ausblicke.

    Disclaimer