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    Emerging Markets  3964  0 Kommentare Wird das chinesische Jahr der Ziege die Bullen in die Märkte bringen? - Seite 3

    Unserer Meinung nach wird es in China auch 2015 zu Neujustierungen der Wirtschaft kommen. Diese, in Verbindung mit der Notwendigkeit einer Reformierung der Besitzstrukturen staatlicher Unternehmen (SOEs), könnte potenzielle Gelegenheiten für Anleger schaffen. Einige Branchen, beispielsweise Papier und Zement, in denen überschüssige Kapazitäten weitgehend rationalisiert wurden, könnten ebenfalls Chancen bieten. Es werden weitere potenzielle Zinssenkungen durch die PBOC erwartet. Davon könnten, aufgrund geringerer Kreditausfälle, da die Zinslast von Firmenkunden gemindert würde, auch die Banken profitieren.

     

    Chinas neue politische Ziele

    Eines der Themen des Weltwirtschaftsforums in Davos, Schweiz, im Januar war, wie neue wirtschaftliche, umweltpolitische und Governance Prioritäten Chinas Zukunft gestalten. Das ist ein weitreichendes Thema. Ich glaube aber einer der relevantesten und interessantesten Aspekte für uns als Anleger ist die Tatsache, dass man in China die wichtige Verknüpfung zwischen Wirtschaftswachstum und Governance erkannt hat. Die chinesische Wirtschaft nähert sich dem mittleren Einkommensniveau an. Um weiter wachsen zu können sind unserer Meinung nach besser strukturierte Institutionen erforderlich, die Privatinvestitionen und den Schutz geistigen Eigentums fördern. Die Governance im öffentlichen Dienst, einschließlich der SOEs, muss ebenfalls verbessert werden. Wir haben daher schon die Einführung des Mischbesitzes (private Beteiligung) von staatlichen Unternehmen erlebt. Meiner Meinung nach ist das erst der Anfang. Wir erwarten mit zunehmender privater Beteiligung eine schrittweise zunehmende, vielfältige Eigentümerstruktur im SOE-Bereich und dann einen schrittweisen Ausstieg des Staats aus diversen kommerziellen Aktivitäten.

    Ein weiteres wichtiges politisches Ziel ist unserer Meinung nach die Korruptionsbekämpfung. Kurzfristige Maßnahmen zur Korruptionsbekämpfung haben sich im Allgemeinen als negativ für das Wirtschaftswachstum erwiesen. So ist zum Beispiel der Konsum von Luxusgütern zurückgegangen und viele Großprojekte verzögerten sich aufgrund von Ermittlungen oder sie wurden aufgeschoben. Natürlich ist die chinesische Regierung nicht die einzige, die sich mit korruptionsbedingten Problemen herumschlagen muss – fasst alle Regierungen müssen diesen Kampf ausfechten – es ist aber ein Bereich, in dem wir mit Freude Fortschritte feststellen können. Wir denken, die derzeitige politische Führung in China muss klarstellen, dass es sich hierbei nicht nur um vorübergehende Maßnahmen handelt. Unserer Ansicht nach müssen auf die derzeitigen Maßnahmen ernsthafte institutionsbildende Maßnahmen folgen, die dazu beitragen, langfristiges Wachstum und soziale Stabilität zu gewährleisten.


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    Mark Mobius
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    Dr. Mark Mobius, Executive Chairman Templeton Emerging Markets Group: Kaum ein Name wird öfter mit Investments in den Schwellenländern assoziiert. Der 80-Jährige wurde 1987 von Sir John Templeton persönlich eingestellt, um den Fondsanlegern von Franklin Templeton neue aufstrebende Aktienmärkte zugänglich zu machen. Er leitet das Templeton-Research-Team mit Standorten in 18 Schwellenländerbüros weltweit und ist Mitglied des Wirtschaftsbeirates der International Finance Corporation (IFC), Mitglied der World Bank Group.
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    Verfasst von 2Mark Mobius
    Emerging Markets Wird das chinesische Jahr der Ziege die Bullen in die Märkte bringen? - Seite 3 Chinesische Aktien konnten sich 2014 erholen. Grund war vor allem die bessere Stimmung im Land. Eine Zinssenkung Ende November 2014 zeigt, dass sich aller Wahrscheinlichkeit nach ein neuer Zyklus geldpolitischer Lockerungen abzeichnet.