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    Emerging Markets  3964  0 Kommentare Wird das chinesische Jahr der Ziege die Bullen in die Märkte bringen? - Seite 2

     

    Themen, auf die man 2015 ein Auge haben sollte

    Oberflächlich betrachtet ist der niedrige Ölpreis für China, als ölimportierendes Land, positiv. Ein weiterhin niedriger Ölpreis würde bedeuten, China als Nettoverbraucher würde weniger für das bezahlen, was es benötigt. Die Regierung nutzte diese Situation und erhöhte gegen Ende letzten Jahres die Verbrauchssteuern auf Kraftstoffe, was den staatlichen Einnahmen in China zugute kommt. Selbst nach dieser Steuererhöhung ist es wahrscheinlich, dass Fahrzeughalter und Reisende immer noch weniger bezahlen, falls der Ölpreis weiter fällt. Wenn man aber den Ölpreis als Indikator für die Gesundheit der Weltwirtschaft heranzieht, deutet der Trend auf eine weiterhin schwache Nachfrage hin – nicht nur nach Öl, sondern auch nach anderen Rohstoffen und Endprodukten. Das wiederum wäre für den chinesischen Export- und Fertigungssektor nicht so gut. Aufgrund der zunehmenden Deflationserwartungen könnten die Binnennachfrage und die Industrieleistung unter Druck geraten. Wir denken, die PBOC wird wachsam und flexibel bleiben, um Lockerungsmaßnahmen ergreifen zu können, falls dies erforderlich werden sollte.

    Angesichts der ungewissen Lage in diversen Industrieländern und Regionen wird eine voneinander abweichende Geldpolitik verfolgt. Während die Europäische Zentralbank gerade erst enorme neue quantitative Lockerungen angekündigt hat und Japan allem Anschein nach sein ehrgeiziges Anreizprogramm fortführen wird, wird in den USA und in Großbritannien darüber debattiert, ob Zinserhöhungen bevorstehen. Wir glauben zwar, aus Europa und Japan wird weiterhin Liquidität fließen, steigende Zinsen in den USA könnten sich jedoch generell negativ auf Schwellenmärkte auswirken, da höhere Zinsen in den USA aller Wahrscheinlichkeit nach dazu führen werden, dass Mittel dorthin zurückgeführt werden. Allerdings erscheinen unserer Ansicht nach viele Schwellenmärkte gut auf mögliche Zinserhöhungen in den USA vorbereitet zu sein. Indien beispielsweise hat sein Leistungsbilanzdefizit weitgehend unter Kontrolle gebracht. Auch Indonesien konnte, aufgrund des niedrigen Rohölpreises und der Entschlossenheit der neuen Regierung, staatliche Zuschüsse abzuschaffen, sein Leistungsbilanzdefizit senken. Wie bereits erwähnt sind wir der Ansicht, China wird aller Voraussicht nach vom niedrigeren Ölpreis profitieren können. Das Land scheint auch nach aller Wahrscheinlichkeit seinen hohen Handelsüberschuss erhalten zu können. Demgegenüber sind rohstoffproduzierende Länder wie Brasilien und Russland wahrscheinlich anfälliger. Diese Länder müssen möglicherweise Zinsen erhöhen um die Abflüsse von Geldmitteln finanzieren zu können. Diese weltweite Divergenz der Geldpolitik wird ein Thema sein, auf das wir 2015 ein Auge haben werden.


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    Mark Mobius
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    Dr. Mark Mobius, Executive Chairman Templeton Emerging Markets Group: Kaum ein Name wird öfter mit Investments in den Schwellenländern assoziiert. Der 80-Jährige wurde 1987 von Sir John Templeton persönlich eingestellt, um den Fondsanlegern von Franklin Templeton neue aufstrebende Aktienmärkte zugänglich zu machen. Er leitet das Templeton-Research-Team mit Standorten in 18 Schwellenländerbüros weltweit und ist Mitglied des Wirtschaftsbeirates der International Finance Corporation (IFC), Mitglied der World Bank Group.
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    Verfasst von 2Mark Mobius
    Emerging Markets Wird das chinesische Jahr der Ziege die Bullen in die Märkte bringen? - Seite 2 Chinesische Aktien konnten sich 2014 erholen. Grund war vor allem die bessere Stimmung im Land. Eine Zinssenkung Ende November 2014 zeigt, dass sich aller Wahrscheinlichkeit nach ein neuer Zyklus geldpolitischer Lockerungen abzeichnet.