Aktien-Aktion der Direktbanken - Seite 2
Für Finanzberater liefert die Studie interessante Erkenntnisse: So ist die Finanzplanung insgesamt nicht gerade ein Lieblingsthema der Deutschen. 43 Prozent der Befragten gaben an, dass es für sie ein notwendiges Übel ist. Nur 30 Prozent bereit die Finanzplanung Spaß. Gleichzeitig geben 40 Prozent an, dass sie durchaus mehr aus ihrem Vermögen machen könnten. 28 Prozent denken von sich, das Bestmögliche aus ihrem Vermögen zu machen und 26 Prozent haben gar kein Vermögen.
Kritik kommt von den Sparkassen
Der Vorstoß der Direktbanken stößt im Lager der Sparkassen nur bedingt auf Zustimmung. „Jede Maßnahme, die den deutschen Anleger näher an die Aktie bringt, wird von uns für gut geheißen“, meint zwar Thomas Feneberg, Direktor Private Banking der Sparkasse Nürnberg. Eine andere Sparkasse verurteilt die Aktion hingegen als reine Marketingaktion, mit der „die Direktbanken ihre Kunden in den Einzelaktienhandel hineinziehen“ wollen. Es sei jedoch wichtig, dem Kunden ein bedarfsgerechtes Angebot zu erstellen, was nur mit qualifizierter Beratung möglich sei. Dieser Meinung ist auch Feneberg: „Fraglich bleibt, ob ein einmaliger Rabatt an einem Aktionstag der Wichtigkeit des Themas und dem nötigen Beratungsbedarf gerecht wird“, meint er. „In der Regel haben Anleger nicht das umfassende Knowhow, damit die Aktie eine vernünftige, gewinnbringende Geldanlage sein kann.“
Fritz Kalter, Leiter Vertriebsmanagement und Marketing der DekaBank, bestätigt die Studienergebnisse zum Thema Finanzwissen: Hier gebe es tatsächlich große Defizite. „Daher ist ein Aktienkauf über Direktbanken für viele private Anleger nicht sinnvoll.“ Erst eine professionelle Anlageberatung helfe diesen Kunden, Qualität und Struktur der Geldanlagen zu beurteilen und Entscheidungen unabhängig zu treffen. „Der Berater kann im persönlichen Gespräch Hintergrundwissen über Marktzusammenhänge und Anlageklassen vermitteln und so Transparenz über realistisch erzielbare Anlageerfolge schaffen“, sagt Kalter.
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(PD)