Brent und WTI

Preiskrieg im Öl geht weiter, USA verlieren deutlich

Der Fracking-Boom in den USA hat den Verbrauchern weltweit einen derzeit niedrigen Ölpreis beschert. Benzin und Heizöl sind so günstig wie lange nicht mehr. Die Inflationsraten niedrig. Die gesunkenen Energiekosten ein „Sonder-Konjunkturprogramm“. Doch seit Anfang des Jahres preisen die Märkte ein Ende der Ölschwemme ein. Die Preise stiegen moderat an. Und dies trotz der vollen US-Rohöllager und Lagerstätten für Ölprodukte. Hintergrund ist auch ein mögliches Ende des US-Fracking-Booms. So wurden über 100.000 US-Ölarbeiter in den vergangenen Monaten entlassen, Bohrlöcher stillgelegt und die US-Produktion nach unten gefahren.

Der kreditfinanzierte Fracking-Boom in den USA wurde durch die hohe Produktion auch der OPEC und Saudi-Arabiens abgewürgt. Der Preiskrieg, die Verdrängung der USA aus dem Ölgeschäft, ist jedoch noch nicht vorüber. Die Produktion der OPEC läuft weiterhin auf vollen Touren und die Saudis erklären stets, die derzeitige Rekordförderung aufrecht zu erhalten.

Der Gegner, die US-Fracking-Industrie, soll scheinbar auf den Boden geworfen werden und zwar derart, dass diese sich nicht mehr erholen kann. Erst kürzlich haben auch die beiden Ölfelddienstleister Schlumberger und Halliburton weitere Stellenstreichungen bekannt gegeben, Schließungen von unrentablen Bohrlöchern dürften folgen. Die Frage darf gestattet sein, warum die USA sich das gefallen lassen – immerhin kämpfen hier Staaten als Ölförderländer gegen US-Unternehmen. Staat gegen Unternehmen – da kann nur der Staat gewinnen!

Charttechnisch zeigt sich der Ölpreis recht robust. Auch die jüngsten leichten Verluste spiegeln keinen Verkaufsdruck wider. Ein Anstieg über das jüngste Wochenhoch im Brent würde hier weiteres Aufwärtspotenzial ankündigen in Richtung 70/71$ bzw. an die obere Begrenzung eines Aufwärtstrendkanals in den Wochenkerzen. Auch WTI stabil.

 

Meine jüngsten Rohöl-Analysen finden Sie hier: Salomon - Öl-Analysen

 

Brent Oil - Wochenkerzen

Aktuell in dieser Woche leichte Gewinnmitnahmen, kritisch unter 61,50$. Ansonsten gilt:

Die Wochenkerzen mit einem Aufwärtstrendkanal. Unterstützung nun im Bereich der Mitte der jüngsten weißen Wochenkerze bei ca. 61,50$ - sowie an deren Tief bei ca. 58,78$ in Verbindung mit dem Aufwärtstrend. Jedes neue Hoch würde die Rückkehrlinie als Kursziel offerieren. Vorerst darf von einer Seitwärtsbewegung am aktuellen Niveau ausgegangen werden. Kritisch wäre ein Rückfall unter das jüngste Wochentief.

 

Brent Oil - Tageskerzen

Aktuell eher eine Pattsituation zwischen Bullen und Bären. Die jüngsten Gewinnmitnahmen/Verkäufe zeigen keinen neuen Druck nach unten an. Nach oben fehlen Impulse. So dürfte sich die Pendelbewegung der vergangenen Tage weiter fortsetzen. Erste Richtungssignale per Hourly-Close bei einem Ausbruch aus der Range der letzten beiden Tage – sowie über 65$ oder unter 60$.

 

WTI Oil - Wochenkerzen

Der Widerstand bei ca. 57/58$ entscheidend – zum Auftakt in dieser Woche ein Ausbruchsversuch, der aber noch nicht gelungen ist. Scheitert dieser mit einem Rückfall unter ca. 54$/53,50$ wären wiederum deutlich fallende Kurse zu erwarten. Positiv neue Hochs in dieser Woche mit Zielen 60 bis 63$.

 

WTI Oil - Tageskerzen

Leicht abbröckelnde Tendenz im WTI, aber noch eine robuste Verfassung. Negativ unter ca. 55 sowie folgend unter 54$. Positiv über ca. 58$ mit Ziel 60/60,50$.

 

Ihr Stefan Salomon

Chartanalyst wallstreet-online.de

 

Die wichtigsten Zahlen:

www.wallstreet-online.de - Wirtschaftskalender

Hinweis: Die Analyse wurde von Stefan Salomon mit größter Sorgfalt erstellt. Für die Richtigkeit der in der Analyse enthaltenen Aussagen, Prognosen und Angaben wird jedoch keine Gewähr übernommen. Der Inhalt dient lediglich der Information und beinhaltet keine Vermögensberatung und keine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von CFD, Aktien oder anderen Finanzprodukten.Die Analysen dienen nicht als konkrete Handelsempfehlung. Eine Haftung für Vermögensschäden ist ausgeschlossen. Erklärung nach §34b Abs 1 WPHG: Der Autor erklärt, dass er im Besitz von Finanzinstrumenten sein kann, auf die sich einzelne Analysen beziehen. Hierdurch besteht die Möglichkeit eines Interessenkonfliktes. Charts: www.tradesignalonline.com.