Von Markus Fugmann
Heute soll Griechenland antworten auf das “ultimative Angebot”, auf das sich die Gläubiger bei einem Treffen im Kanzleramt in Berlin geeinigt haben. Die Gläubiger? Nicht wirklich, einige Gläubiger müsste es wohl besser heißen. Während IWF-Chefin Lagarde und EZB-Chef Draghi heimlich eingeflogen wurden, waren andere nicht dabei. So zum Beispiel der Präsident der Eurogruppe, Jeroen Dijsselbloem. Jener Dijsselbloem, der gestern die Hoffnungen auf einen Deal noch in dieser Woche zerschlug, als er sagte, dass eine Einigung in dieser Woche “theoretisch” nicht mehr möglich sei. Das stand ziemlich klar im Widerspruch zu dem Selbstbewußtsein derjenigen, die sich in Berlin getroffen hatten und meinten, dass sie nun den Durchbruch erreicht hätten. Dijsselbloem, so viel scheint klar, hatte schlechte Laune, weil er eben nicht dabei war bei dem Geheimtreffen in der deutschen Haupstadt – oder sollte man besser sagen, der heimlichen Haupstadt Europas?
Entscheidend ist, dass in Berlin Politik gemacht wird – und die anderen abnicken sollen. Sven Giegold, Fraktionsmitglied der Grünen, hat das klar auf den Punkt gebracht: