EZB
Gemeinschaftswährung gewinnt an Bedeutung - mehr Kredite in Euro
FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro hat vor der Eskalation der Griechenland-Krise nach Daten der Europäischen Zentralbank (EZB) international an Bedeutung gewonnen. Der weltweite Anteil der in Euro abgeschlossenen Kreditgeschäfte stieg im ersten Quartal 2015 auf etwa 30 Prozent, wie die Währungshüter am Mittwoch in Frankfurt mitteilten. Das sind laut EZB neun Prozentpunkte mehr als im Vorjahreszeitraum.
Bei den weltweiten Devisenreserven machte sich dagegen der Kursrückgang des Euro bemerkbar. Laut EZB ging der Anteil der Gemeinschaftswährung an den Devisenreserven 2014 um 2,2 Prozentpunkte auf 22,2 Prozent zurück. Wenn man die Wechselkursschwankungen herausrechnet, blieb der Anteil des Euro den Angaben zufolge aber nahezu stabil. Seit Anfang 2014 war der Kurs des Euro von etwa 1,40 Dollar auf unter 1,10 Dollar gefallen.
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Die derzeit unterschiedliche Geldpolitik in den USA und der Eurozone hat bisher laut EZB kaum spürbare Auswirkungen für die Bedeutung der Gemeinschaftswährung an den Finanzmärkten. "Trotz der unterschiedlichen Geldpolitik verlagern Devisenhändler derzeit ihre Portfolios im Schnitt nicht aus der Eurozone", wird EZB-Direktor Benoît Coeuré zitiert. Während der Leitzins im Euroraum auf lange Zeit extrem niedrig bleiben dürfte, zeichnet sich in den USA die erste Zinserhöhung seit der schweren Wirtschaftskrise ab./jkr/jsl/mar/DP/fbr