Deutsche Wohnen & Co. – Betongold bleibt attraktiv Part II

Nach dem zwischenzeitlichen Kursrückgang sind die Aktien der Immobilienfirmen, wie Vonovia, wieder die Lieblinge der Investoren. Denn der Sektor bietet eine Investition in Sachwerte sowie gute Dividendenzahlungen aufgrund steigender Mieten. Die Aussichten der Branche bleiben gut und wecken Begehrlichkeiten. Heute schauen wir uns die Aktie von Deutsche Wohnen etwas genauer an – den ersten Teil von vorgestern lesen Sie hier.

Das hervorragende Umfeld in der Branche beschert auch  Deutsche Wohnen prächtige Ergebnisse. Die Neubewertung seiner Immobilien hat im ersten Halbjahr für ein starkes Gewinnplus gesorgt. So war der Wert des Portfolios von Deutsche Wohnen im ersten Halbjahr um 700 Mio. Euro auf rund 10,3 Mrd. Euro angepasst worden. Das Management hob die Jahresprognose für die FFO auf 285 bis 290 Mio. Euro an. Das Portfolio der Deutsche Wohnen umfasst rund 147.000 Wohn- und mehr als 2000 Gewerbeimmobilien.

Vorstandschef Michael Zahn sieht sich weiter nach Übernahmezielen um. Die MDAX-Firma bringt einen Börsenwert von 7,5 Mrd. Euro auf die Waage. Von großer Bedeutung für die Kursentwicklung wird sein, ob mehr als 50 Prozent der Aktionäre von LEG Immobilien das Angebot der Deutsche Wohnen annehmen. Bei anhaltenden Turbulenzen am Aktienmarkt sollte sich der Immobiliensektor gut halten, denn das Umfeld in der Branche bleibt stark.

Wer bei Deutsche Wohnen mit Hebelpapieren agieren möchte, hat auf der Long- bzw. Short-Seite folgende Papiere zur Auswahl: Unter den Knock-out-Bulls halten wir die WKN CR6NL5 für ein gutes Handwerkszeug, für Short-Spekulanten ist die WKN CW07JB geeignet – jeweils gehebelt mit knapp 4.

Perspektiven für Unibail Rodamco trüben sich ein

Im Gegensatz zu den Aktien von Vonovia und Deutsche Wohnen sind jene von Unibail Rodamco im Rückwärtsgang. Mit einem Börsenwert von 21,7 Mrd. Euro ist Unibail die mit weitem Abstand größte Immobilienfirma Europas. Der Konzern hat sich auf Gewerbeimmobilien spezialisiert. Investoren befürchten, dass die schwache Konjunktur in den USA und China mit einer zeitlichen Verzögerung von wenigen Monaten auf die noch gut laufende Wirtschaft der Euro-Zone durchschlagen wird. Bei der Vorlage der Halbjahreszahlen hatte der Konzern noch Optimismus verbreitet und die Gewinnprognose für das Gesamtjahr leicht angehoben. Im ersten Halbjahr waren die Mieteinnahmen – bereinigt um Zukäufe – um 5,3 Prozent geklettert.

Vonovia in Euro auf ein Jahr

Die Kursentwicklung von Vonovia und Deutsche Wohnen auf der einen Seite und Unibail auf der anderen Seite könnte in den nächsten Monaten auseinander laufen. Während die Perspektiven für die deutschen Schwergewichten im Wohnimmobiliensektor weiter robust sind, trüben sich die Perspektiven für Unibail ein.

Sollte die EZB ihr Gelddruckprogramm aufstocken, womit die Zinsen weiter sinken dürften, verbessern sich die Perspektiven für die deutschen Immobilienfirmen, weil die Immobilienpreise weiter steigen dürften. Zudem dürften die Aktien wegen der hohen Dividendenrendite von rund zwei bis 3,2 Prozent gefragt bleiben.