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    Börse Frankfurt Magazin  305  0 Kommentare Strauchelnde Stars - Seite 2

    Ein Überblick über die Wirtschaftslage der einzelnen BRIC-Länder zeigt, dass sich die Vision des BRIC-Architekten Jim O’Neill nicht erfüllt hat. Und auch die Börse spiegelt das wider: Während der in Dollar notierende MSCI BRIC Index im Fünfjahresrückblick um mehr als 20 Prozent im Minus liegt, ist DAX in diesem Zeitraum um rund 65 Prozent gestiegen.

    War die BRIC-Schöpfung am Ende tatsächlich nur ein Marketing-Gag? „Ob ‚BRIC‘, ‚MIST‘, ‚NEXT 11‘ oder ‚Fragile Five‘ – Anleger sollten sich stets vor modisch geprägten Wortkreationen in Acht nehmen“, gibt Thomas Wüst, Geschäftsführer der Valorvest Vermögensverwaltung in Stuttgart, zu bedenken, „denn derartige Wortkreationen dienen vor allem der Produktindustrie, um ihre Vermarktungskonzepte auf einer entsprechend einprägsamen Investmentstory aufzubauen“.

    Uwe Eilers, Vorstand der Geneon Vermögensmanagement AG in Königstein, sieht es ähnlich: „Im Grunde gab es nie eine BRIC-Story, weil Brasilien, Russland, Indien und China völlig unterschiedliche wirtschaftliche Schritte durchlaufen und jeweils politisch höchst unterschiedlich regiert werden.“ In der Tat verlief die wirtschaftliche Entwicklung in den einstigen Muster-Nationen sehr unterschiedlich. Zwei der potenziellen Weltmächte von morgen, China und Indien, scheinen auf dem richtigen Weg, während Russland und Brasilien offenkundig den Anschluss verpasst haben.

    Samba-Tanz gegen die Rezession

    Brasilien, die größte Volkswirtschaft Südamerikas, hat seine besten Zeiten längst hinter sich. In dem Land, dessen in Dollar gemessenes Bruttoinlandsprodukt 2011 sogar vor dem Großbritanniens lag, stagnieren Konsum und Investitionen, die Arbeitslosigkeit beginnt deutlich zu steigen. Während die Wirtschaft in einer sich vertiefenden Rezession feststeckt, verhagelte die deutlich abwertende Währung Real vor allem ausländischen Anlegern die Bilanz. Politisches Missmanagement und ein Vertrauensverlust der Bevölkerung bescheren dem Land eine Kapitalflucht: Seit Jahresanfang hat sich die Landeswährung Real zum Euro um 25 Prozent verbilligt, die Inflation ist auf 10 Prozent hochgeschnellt. Der einstige Hoffnungsträger Brasilien outet sich zunehmend als „kranker Mann der Weltwirtschaft“.

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    Börse Frankfurt Magazin Strauchelnde Stars - Seite 2 21. Oktober 2015. FRANKFURT (Börse Frankfurt). BRIC – der Kunstbegriff aus den Anfangsbuchstaben der vier Länder Brasilien, Russland, Indien und China galt viele Jahre lang als Synonym für wirtschaftlichen Erfolg. Für manche Finanzexperten …

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