Am Ende wird alles gut. Und wenn noch nicht alles gut ist, sind wir noch nicht am Ende! - Seite 2
Im Vergleich zu anderen Notenbanken ist die EZB in puncto Anleihekäufen noch ein „Waisenkind“. Während Fed und Bank of England ihre Volkswirtschaften vollmundig mit über 30 bzw. 25 Prozent des Bruttoinlandsprodukts refinanzieren - das sind über 43 bzw. 30 Prozent des Anleiheumlaufs - ist die EZB mit jeweiligen Aufkaufwerten deutlich unter 20 Prozent regelrecht rückständig. Diesen Rückstand wird die EZB definitiv aufholen. Auf der Zinssitzung am 3. Dezember wird Mario Draghi - die verbalen Ankündigungen sind unmissverständlich - nachlegen, um konjunkturschädliche Renditeanstiege im Keim zu ersticken.
Aktuelle Marktlage und Anlegerstimmung: Schwacher Euro heißt Aktienstärke
Zunehmende Anleiheaufkäufe der EZB dienen nicht zuletzt dem inoffiziellen Zweck, den Euro zu schwächen. Bereits jetzt ist die Zinsdifferenz von 10-jährigen Staatsanleiherenditen zu US-amerikanischen mit über 1,5 Prozentpunkten deutlich. Bei sich noch weiter ausweitendem Zinsunterschied wird sich die Attraktivität europäischer Staatsanleihen zulasten des Euros fortsetzen. Die EZB scheint die Parität zum US-Dollar anzustreben.
Grundsätzlich kommt deutschen, typischerweise exportorientierten Aktien eine abwertende Währung zugute.
Von einer Währungsabschwächung profitiert der MDAX als noch industrie- und exportlastigerer Aktienindex umso stärker.
Sicherlich verfolgt die US-Notenbank diese Entwicklung mit konjunktureller Sorge. Eine mögliche US-Leitzinswende mit Ausstrahleffekten auf Anleiherenditen erwiese sich als Belastungsfaktor für die US-Exportwirtschaft. Vor diesem Hintergrund wird US-Notenbankchefin Yellen bei einer tatsächlichen Zinserhöhung - die maßgeblich der Glaubwürdigkeit der Fed und nicht der US-Konjunkturverfassung geschuldet ist - anschließend Beruhigungsarbeit leisten müssen. Hierzu hat sie zwei Möglichkeiten: Entweder Frau Yellen verdeutlicht, dass die Zinserhöhung im Dezember nicht der Beginn eines Zinserhöhungszyklus ist und/oder sie kompensiert die Leitzinswende mit der Etablierung eines dann vierten Quantitative Easing, um einem übertriebenen Renditeanstieg vorzubeugen.
Insgesamt bleibt die Geldpolitik mehr als freizügig. Laut Finanzdatenanbieter Sentix trägt dies unter Finanzanlegern bereits zu verbesserten Konjunkturerwartungen in den USA, der Eurozone, Südamerika sowie Asien für die folgenden sechs Monate bei.
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Deutsche Aktien sind im Oktober in eine typischerweise saisonal starke Jahresendphase gestartet. Nach den starken Kursgewinnen im Oktober ist kurzfristig zwar durchaus mit zwischenzeitlichen Verschnaufpausen zu rechnen. Jedoch stehen die Chancen aus historischer Sicht gut, dass der Deutsche Leitindex im November und Dezember seinen Aufwärtstrend fortsetzt.
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