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     1758  0 Kommentare Welche Bedeutung hat die US-Präsidentschaftswahl 2016 auf die Aktienmärkte? - Seite 2

    Viel überraschender - und dennoch nicht unbedingt wegweisend - ist das Ergebnis von Iowa für das demokratische Lager. Hillary Clinton liegt nur knapp vor Bernie Sanders. Dabei sollte sie als Ex-First Lady und Ex-Außenministerin, die sich in Washington genauso perfekt auskennt wie in ihrer Handtasche, eigentlich doch die logische, erste Wahl der Demokraten sein, oder? Und dennoch gilt sie bei vielen demokratischen Wählern als „more of the same“, eine fortsetzende Kopie der Politik Barack Obamas, dessen Fähnchen „Yes, we can“ längst auf Halbmast hängt. Außerdem ist vielen die Häufung von Präsidentenämtern im Clinton-Clan ein Dorn im Auge.

    Überhaupt scheint sich gerade bei vielen Jungwählern zwischen 18 und 34, die nach Umfragen zu unglaublichen 49 Prozent Sozialismus gegenüber Kapitalismus bevorzugen und sich mehrheitlich der Occupy-Bewegung verbunden fühlen, ein neuer Zeitgeist auszuprägen. Amerikanische Gesellschaftsforscher sprechen bereits von der zweiten Hippie-Generation. Ihre Altersgruppe hat die bislang stärkste Wählergruppe - die Baby Boomer-Generation der heute 45- bis 65-jährigen - längst überholt. Und für sie kam, sah und soll siegen der demokratische Clinton-Herausforderer Bernie Sanders. Dieser frühere Underdog ist heute ihr Popstar wie früher Jimmy Hendrix in Woodstock. Er bezeichnet sich selbst als demokratischen Sozialisten - dabei ist „Sozialismus“ in den USA doch eigentlich das Dauer-Unwort jedes Jahres - und fordert doch tatsächlich eine radikale Anhebung des Mindestlohns, kostenlose Universitäten, staatlich bezahlte Elternzeit und anderes „linkes“ Teufelszeug. Und doch hat der „Sozialist“ Bernie Sanders mit Kleinspenden im letzten Quartal 2015 knapp 34 Millionen Dollar eingesammelt und liegt damit nicht wesentlich hinter Hillary Clinton mit ihren 38 Millionen. Wow!

    Nun, es wird noch viel Wasser den Potomac River in Washington herunterfließen, bis wir wissen, welche Kontrahenten sich im Kampf um das White House duellieren. Die republikanischen Kandidaten liegen so nah beieinander, dass auch Donald Trump noch alle Chancen hat, republikanischer Präsidentschaftskandidat zu werden. Wäre es nicht wie in einem packenden Hollywood-Streifen, wenn es erneut zu einem polarisierenden Wahlkampf wie zwischen Jimmy Carter und Ronald Reagan 1980 kommen würde: Auf der republikanischen Seite der konservative und sendungsbewusste Donald Trump und bei den Demokraten der Volkstribun der neuen amerikanischen Linken Bernie Sanders.

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    Robert Halver
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    Robert Halver verfügt über langjährige Erfahrung als Kapitalmarkt- und Börsenkommentator und ist durch regelmäßige Medienauftritte bei Fernsehsendern und Radiostationen, auf Fachveranstaltungen und Anlegermessen sowie Fachpublikationen und als Kolumnist einem breiten Anlegerpublikum bekannt. Seine Markenzeichen, die unterhaltsame, bildhafte Sprache, kommen bei keinem seiner Auftritte zu kurz.

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    Verfasst von Robert Halver
    Welche Bedeutung hat die US-Präsidentschaftswahl 2016 auf die Aktienmärkte? - Seite 2 US-Wahlkämpfe sind etwas Besonderes. Illustre Kandidaten besetzen die gesamte politische Farbpalette von links bis rechts, von ultraliberal bis erzkonservativ und tief religiös. In Vorwahlen zerfleischen sich dann die Kandidaten des demokratischen …