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     1550  0 Kommentare In welcher Phase befindet sich die Börse eigentlich jetzt?

    An sich ist es ganz einfach. Für den Vollblut-Börsianer gibt es nur drei grundsätzliche Fragen zu beantworten: In was für einem Markt befinden wir uns? Hausse, Baisse oder im Niemandsland ohne Orientierung. Davon hängt alles ab.

    Es ist ein schwerer Fehler, den Gesamtmarkt der Börse zu ignorieren. Die meisten Investoren schauen da nicht gerne hin. Sie stürzen sich lieber auf einzelne Aktien. Und vor allem: Sie wollen nach Herzenslust Aktien kaufen. Wollen etwas tun. Dann wundern sie sich, wenn sie im tiefen Crash kein Cash besitzen, um die ausgebombten Kurse zum Kauf zu nutzen. Mit Schmerz stellen sie im Rückblick fest, dass der Markt schon seit zwölf Monaten Warnsignale ausgesendet hat.

    Hier ist ein einfacher Kompass durch die Börsen-See:

    1.   Aufwärtstrend – Hausse:

    Die Börsen befinden sich weltweit im beständigen Aufwärtstrend: Da gibt es nur eins. Viel von den guten Aktien besitzen. Und nicht über vorzeitige Verkäufe nachdenken. Engagiert bleiben. Denn, was wollen Sie nach dem Verkauf ihrer Aktie mit dem Geld machen? Andere Aktien kaufen. Die sind dann aber im Zweifelsfall auch gestiegen. Dann können Sie gleich in ihrer alten Aktie bleiben.

    Die Zeit von 2011 bis 2015 war so eine Periode. Es gab keinen Grund,  in 2012 ,  2013 und 2014 ängstlich Kasse zu machen. Schade: Die meisten Anleger schaffen es nicht  durch zu halten und verpassen die grossen Aufschwünge. Das viele hin und her, rein und raus kommt sie teuer zu stehen. Aktionismus statt coolem Gewinn.

    2.   Abwärtstrend – Baisse:

    Brechen die Börsen massiv und dauerhaft zusammen, wie in 2008 und 2009,dann bringt es nichts, sich gegen die Flut zu stellen. Kleinere Aufwärtsbewegungen im Kurs werden von den Anlegern falsch interpretiert. Sie schöpfen Hoffnung. „Jetzt ist das Leiden endlich vorbei“. Man nennt das eine „Bullenfalle“. Der Trend ist nach unten und so bleibt es für lange Zeit.  Ganz egal, ob es sich um erstklassige Blue Chips oder kleinere Nebenwerte handelt. Abwärts geht es. Die Kurse werden kommen ja durch Angebot und Nachfrage zustande. Und in der Baisse überwiegt konstant die Abgabebereitschaft.

    In solchen Phasen gibt es für den klugen Investor nur folgende Möglichkeiten:

    a) Raus aus allen Aktien. Alles in Cash.

    b) Profi-Spekulation auf fallende Kurse mit Put-Optionen oder Leerverkäufen (Short Sells).

    c) Der Langfrist-Investor, der Aktien wie eine Unternehmensbeteiligung betrachtet, kümmert sich nicht um die schwachen Kurse. Er will ja sowieso nicht verkaufen. Er rechnet nicht in Geld-Gegenwerten, sondern schaut nur wie viel Stück Aktien er besitzt. Wenn die Börsenkrise eines Tages vorbei ist, dann hofft er, dass seine Aktien nicht bankrott gegangen sind und er nach Möglichkeit, zu tiefen Kursen zukaufen konnte. So war das 2010 seriös machbar. Gilt nur für Anleger, die auf diese Ersparnisse nicht angewiesen sind.

    3.   Die Börse ohne Trend – im Niemandsland

    Weder Hausse noch Baisse. Genau da befinden wir uns derzeit. Was ist zu tun? In keinem Fall frustrieren. Hinschauen. Nüchtern analysieren. Fest steht: Der Gesamtmarkt wird die einzelne Aktie nicht „huckepack“ nehmen und verdientermaßen in die eine oder andere Richtung führen. Was heißt das für den Investor, der jetzt freie Mittel hat?

    a) Abwarten und das „Heckmeck“ von den Seitenlinie aus betrachten. Die Herausforderung: Die Angst überwinden, dass man den richtigen Moment zum Einstieg verpasst. Ruhig auf dem Cash-Polster zinsfrei sitzen und abwarten.

    b) Ansonsten lässt sich in einer solche Börsenphase prächtig spekulieren. Aber nicht mit irgendwelchen Aktien. Das Augenmerk muss ganz auf atypische „Ausreißer“ gerichtet sein. Wo sind einem besonders extreme Kursausschläge aufgefallen?  Hier besteht die Chance – trotz eines fehlenden Börsentrends – auf massive Aufhol-Bewegungen im Kurs. Sogenannte „Rebounds“. Eine ideale Plattform für kurzfristige Börsengeschäfte.

    In diesem Umfeld ist eine intensive Arbeit mit der Charttechnik unerlässlich. Eine echte Fleißarbeit. Harte Arbeit. Viele Stunden der Chartanalyse. Aus der Hüfte schießen, mit Halbwissen? Das wird Sie teuer zu stehen kommen. 

    Im Fazit: Bevor der Anleger mit seinem Geld auf das Börsenparkett tritt, um sich in Aktien zu engagieren, sollte er sich - doppelt und dreifach -  ein ganz klares Bild davon machen, in „was“ für einem Trend die Börsenlandschaft sich befindet.

    Die goldene Regel, die kaum einer befolgt: Gibt es keine eindeutige Antwort, dann sollte der Anleger nichts machen. Bis der Nebel sich lichtet. 

     

     




    Markus Elsässer
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    Gründer der ME FONDS - SPECIAL VALUES und ME FONDS - PERGAMON. Teilhaber von Rolfes & Elsässer - The Career Company.
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    Verfasst von 2Markus Elsässer
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