Daimler

Alles nur schöner Schein?

Lieber Leser,

nach einem starken Jahr 2015 konnte der Automobilkonzern Daimler auch für Januar und Februar wieder deutliche Steigerungen bei den Absatzzahlen vermelden. Alles nur schöner Schein? Dies behauptet zumindest der unabhängige Branchenexperte Ferdinand Dudenhöffer. Denn Deutschlands Autobauer frisieren seiner Meinung nach ihre Unternehmensstatistiken, indem sie immer mehr Neuwagen selbst zur Erstzulassung bringen.

Neuzulassung ersetzt nicht den Verkauf

Autokonzerne wie Daimler sind in der Regel börsennotiert und müssen deshalb ihren Investoren quartalsweise Argumente liefern, warum sie die Aktie behalten oder kaufen sollten. Dazu greifen sie scheinbar immer tiefer in die Trickkiste. Wenn man Ferdinand Dudenhöffer Glauben schenkt, melden sie dazu ihre Fahrzeuge zunehmend selber an und beeindrucken dann ihre Aktionäre mit steigenden Neuzulassungen. Aber mit der Erstzulassung ist ja noch kein einziges Fahrzeug wirklich verkauft.

Quote von 35,1 %

Gemäß einer Studie von Dudenhöffers CAR-Institut lag zum Beispiel die Quote für Erstzulassungen durch deutsche Automobilkonzerne im vergangenen Monat bei 35,1 %. Seit 2007 habe man solch einen hohen Wert nicht mehr verzeichnet. Dies berichtete am Montag die Nachrichtenagentur dpa, der ein Exemplar der Studie vorlag.

Gefährliches Spiel mit Rabatten

Die Erstzulassung hat neben der Statistikschönung noch einen weiteren Sinn. Wenn die Autobauer ihre Fahrzeuge selbst anmelden, gewähren sie fleißig Rabatte auf die Neuwagen. Für Dudenhöffer ist dies ein gefährliches Spiel. Welcher Kunde kauft dann noch einen regulären Neuwagen des Anbieters, wenn der Markt mit baugleichen, aber billigeren Modellen überschwemmt ist? Im Februar habe der Rabatt zum Beispiel durchschnittlich 12,6 % betragen. Wie die Autokonzerne angesichts dieser Strategie in Zukunft noch Renditen erwirtschaften wollen, ist dem Experten Dudenhöffer ein Rätsel.

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Herzliche Grüße

Ihr Robert Sasse