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    Bargeld-Debatte  4679  3 Kommentare Kontrolle und Strafzinsen - Sinn gegen Abschaffung des 500-Euro-Scheins

    Der scheidende Chef des ifo-Instituts, Hans-Werner Sinn, hat sich gegen die Abschaffung der 500-Euro-Scheine, eine Obergrenze für Barzahlungen und Negativzinsen ausgesprochen. 

    Abschaffung des 500er führt zu höheren Strafzinsen

    "Die Europäische Zentralbank (EZB) will den Banken die Möglichkeit nehmen, Bargeld zu horten, um sie zu zwingen, negative Einlagenzinsen zu zahlen. Gelingt das, werden Sparer vermutlich auch auf ihre Einlagen irgendwann Strafzinsen zahlen“, sagte Sinn am Donnerstag in München. „Denn die Abschaffung der 500-Euro-Scheine ermöglicht es der EZB, die Strafzinsen von 0,4 Prozent auf 0,75 Prozent zu erhöhen, weil es für die Banken teurer ist, viele 200-Euro-Scheine zu horten. Wenn dadurch das gesamte Zinsspektrum entsprechend nach unten rutscht, verliert Deutschland, das der zweitgrößte Gläubiger der Welt ist, jährlich weitere acht Milliarden Euro Einnahmen.

    Ökonomen mehrheitlich gegen Abschaffung

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Die Mehrheit der deutschen Ökonomen ist ebenfalls gegen die Abschaffung des 500ers. Das ergab das Ökonomen-Panel, eine Umfrage des Ifo-Instituts in Zusammenarbeit mit der FAZ. Demnach äußerten 54 Prozent der teilnehmenden 185 Professoren, Barzahlungen sollten nicht eingeschränkt werden. 44 Prozent befürworteten eine Obergrenze. Nur 2 Prozent sprachen sich für eine Abschaffung des Bargelds aus. 



    Beschneidung der Freiheit

    Niklas Potrafke, Leiter des Ifo-Zentrums für öffentliche Finanzen und politische Ökonomie, sieht die Einschränkung der Freiheit im Vordergrund. "Eine Abschaffung des Bargelds würde die Wahlfreiheit der Bürger einschränken", sagte er. In ihren Kommentaren äußerten viele Professoren den Verdacht, dass mit Einschränkungen für Bargeld die Kontrolle des Staates auch über rechtstreue Bürger ausgeweitet werde. Es drohe Machtmissbrauch. Die Mehrheit der Professoren hält als Folge von Bargeld-Einschränkungen wirtschaftliche Nachteile für realistisch. 54 Prozent erwarten geringe oder starke ökonomische Nachteile, 21 Prozent dagegen geringe wirtschaftliche Vorteile, 2 Prozent sehen sogar starke Vorteile.  

    Hintergrund: Lesen Sie mehr über die Debatte zur Abschaffung des 500-Euro-Scheins: Salamitaktik zur Bargeldabschaffung? Erst der 500-Euro-Schein, dann die nächsten… Und: Neue Stufe im Kampf gegen Bargeld - Der Einstieg in den Ausstieg aus dem Bargeld.

    Schluss mit gedruckter Freiheit? Der 500-Euro-Schein steht vor dem Aus, Bargeldzahlungen sollen begrenzt werden und Sorgen über die Abschaffung des Bargeldes werden laut. Gut, dass wir noch die 1000-D-Mark Banknote haben! Oder?





    wallstreetONLINE Redaktion
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