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EZB kauft nun Firmenanleihen
Nullzins forever? Das vielleicht nicht, aber man muss sich wohl auf eine sehr lange Nullzinsphase einstellen. Japan lässt schön grüßen. Dort bewegt sich bereits seit 1995 der Zinssatz unter der Ein-Prozent-Marke. Die EZB hielt bei ihrer turnusmäßigen Sitzung in dieser Woche die Füße still und änderte nichts an den Zinssätzen. Auch der Einlagesatz für die Überschussliquidität von Banken bleibt bei -0,40 Prozent. Die einzige bedeutende Neuigkeit ist die konkrete Umsetzung des Aufkaufs von Unternehmensanleihen. Die EZB wird damit am 8. Juni beginnen. Mit dieser Maßnahme will EZB-Chef Mario Draghi die Finanzierungskosten der Unternehmen senken.
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Die Anleiheaufkäufe sollen mindestens bis März 2017 fortgeführt werden. Ob das hemmungslose Aufkaufen der Papiere jemals den gewünschten Effekt der höheren Inflation mit sich bringt, ist mehr als fraglich. Seit 40 Monaten liegt die Teuerung unter den angestrebten Zwei-Prozent-Marke. In diesem Jahr soll die Teuerungsrate EU-weit bei 0,2 Prozent liegen. Und das trotz massiv gestiegener Ölpreise! Die von der EZB präsentierte Annahme, wonach 2018 zumindest eine Teuerung von 1,6 Prozent möglich sein soll, ist wohl nur ein frommer Wunsch.