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    ROUNDUP  1708  0 Kommentare Legt Donald Trump in den USA zu, stürzt der Peso in Mexiko ab

    MEXIKO-STADT (dpa-AFX) - Die USA und Mexiko sind auf vielfältige Weise verbunden. Wie symbiotisch die Beziehung ist, lässt sich derzeit auf den Finanzmärkten beobachten. Der Wert des mexikanischen Peso spiegelt die Siegchancen von Donald Trump im US-Wahlkampf. Steigen die Umfragewerte des republikanischen Präsidentschaftsbewerbers, gerät die Währung unter Druck. Macht seine Konkurrentin Hillary Clinton Boden gut, erholt sich der Peso.

    Zuletzt kostete der US-Dollar 19,39 Peso. Experten erklärten nach der ersten TV-Debatte der Kandidaten die Demokratin zur Siegerin, prompt stieg die Peso-Notierung. In der vergangenen Woche war der Wechselkurs bis auf historische 19,91 Peso im Interbanken-Geschäft gestiegen, in den Wechselstuben wurden mehr als 20,20 Peso für den Dollar fällig. Vor einem Jahr wurde der Dollar noch für etwa 16,50 Peso gehandelt.

    Trump will im Falle eines Wahlsiegs das Nordamerikanische Freihandelsabkommen (Nafta) neu verhandeln und eine Mauer an der Grenze zu Mexiko errichten. Die mexikanische Wirtschaft hängt stark vom US-Markt ab, der Großteil der in Mexiko produzierten Güter wird in den Norden importiert.

    "Da gibt es definitiv einen Zusammenhang", sagte der Vizepräsident der Vermögensberatung Federated Investment, Ihab Salib, zuletzt im Fernsehsender CNN. "Donald Trumps Idee von einer Mauer und alles andere haben Einfluss auf den mexikanischen Peso."

    Investoren befürchten, dass im Falle eines Wahlsiegs von Trump die Handelbeziehungen zwischen den USA und Mexiko und damit die Wirtschaft südlich des Rio Bravo Schaden nehmen könnten. "Der Peso ist derzeit ein guter Indikator für die Wahlchancen von Trump", sagte Stephan Rieke, Devisenexperte bei der BHF-Bank.

    Grundsätzlich profitiert Mexiko von seiner Nähe zu den USA. So haben sich zahlreiche Autobauer in dem lateinamerikanischen Land angesiedelt, um ihre Produkte zollfrei in die Vereinigten Staaten importieren zu können. Allerdings löst jede Unbill im Norden auch Reaktionen im Süden aus. Schon Anfang des 20. Jahrhunderts sagte der mexikanische Diktator Porfirio Díaz: "Armes Mexiko, so fern von Gott und den Vereinigten Staaten so nah."

    Vor einigen Jahren noch wurde der US-Dollar mit etwa 13 Peso gehandelt. "Der Peso ist ohne Zweifel unterbewertet", sagte Mexikos Wirtschaftsminister Ildefonso Guajardo kürzlich. Absehen vom Wahlkampf in den USA stehe er wegen der schleppenden Weltwirtschaft unter Druck. Auch der niedrige Ölpreis macht Mexiko zu schaffen.

    Der mexikanische Finanzminister José Antonio Meade legte zuletzt ein Sparpaket auf. Mittelfristig will er einen Haushaltsüberschuss erwirtschaften und die Staatsverschuldung senken. "Das sollten die Märkte im Hinterkopf behalten, wenn einmal die vielen Unbekannten verschwinden, die derzeit für soviel Unsicherheit sorgen", sagte er.

    Der niedrige Peso-Wert hat aber auch Positives: Er macht für ausländische Besucher den Urlaub in Mexiko attraktiv. Die Tourismusbranche ist ein wichtiger Wirtschaftszweig. Im vergangenen Jahr spülten Urlauber 17 Milliarden US-Dollar ins Land./dde/DP/zb




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