Weihnachtsshopping 2.0 - Seite 2
Supercomputer misst Kaufverhalten
Zudem wandern immer mehr Umsätze von den Geschäften ins Netz: Während 2004 der Anteil des Onlinehandels in den USA noch bei überschaubaren 6,5 % lag, hatte er sich 2015 mit 13,9 % bereits mehr als verdoppelt. Zudem stiegen 2015 am Black Friday, dem Freitag nach Thanksgiving und traditionell umsatzstärksten Tag des Jahres, die Online-Einkäufe der US-Bürger im zweistelligen Prozentbereich, während die Umsätze in den Geschäften um knapp 1,5 % zurückgegangen sind.
So weit, so wenig überraschend. Aber speziell in den datenverliebten USA macht man natürlich an diesem Punkt nicht Halt, sondern beginnt hier erst so richtig. Und weil der Onlinehandel inzwischen derart bedeutsam ist und die entsprechenden Transaktionen technisch relativ einfach zu erfassen und auszuwerten sind, werden die Analysen mittlerweile in Echtzeit vorgenommen und treiben dort (aber auch anderswo) mittlerweile seltsame Blüten.
So nutzt beispielsweise IBM seinen Supercomputer Watson für die Analyse des Einkaufsverhaltens. Erfasst werden dabei nicht nur die Käufe an sich, sondern auch das Surfen auf den Webseiten der Onlineshops sowie die dabei verwendeten Geräte. Im Ergebnis erhält IBM dann einen detaillierten zeitlichen Verlauf aller Aktivitäten, wie er z.B. für alle Verkäufe an Thanksgiving, Black Friday und Cyber Monday (dem Montag nach dem Thanksgiving-Wochenende) in der folgenden Grafik links für 2015 gezeigt ist.
(Quelle: IBM Commerce)
Feiertags-Shopping nimmt zu
IBM gewinnt aus diesen Erhebungen einige interessante Erkenntnisse. So legte der Umsatzanteil am Thanksgiving-Feiertag in den vergangenen Jahren spürbar zu. Überhaupt verlagern sich Einkaufe zeitlich immer mehr nach vorn – ein Phänomen, dass auch der stationäre Handel längst erfahren hat und das wir selbst ja jedes Jahr aufs Neue erleben: Weihnachtssachen, z.B. Süßigkeiten, gibt es alljährlich bereits ab September in den Läden – und danach schaltet der Handel immer schneller in den „Weihnachtsmodus“ um, inklusive entsprechender Dekoration und musikalischer Beschallung.
Dabei macht insbesondere der Thanksgiving-Feiertag Boden gut, vor allem im Onlinehandel: Zwar stiegen die Umsätze 2015 am Black Friday laut IBM um 21,5 %, aber an Thanksgiving legten sie mit +26 % noch einen Tick stärker zu – ein Phänomen, das auch in den Vorjahren schon zu beobachten war und damals sogar noch deutlicher ausfiel.
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Thanksgiving knabbert also dem Black Friday schon merklich die Umsätze weg. Auch das können wir in Deutschland in ähnlicher Form beobachten: Seit 2010 der Cyber Monday auch in Europa Einzug hielt, begannen große Onlinehändler ihre entsprechenden Rabattaktionen immer früher. Zunächst wurde am Wochenende vor dem Cyber Monday ein „Cyber Monday Wochenende“ ausgerufen. Und bereits 2015 wurde – wie auch in diesem Jahr – die ganze Woche vor dem Cyber Monday zur „Cyber Monday Woche“ erklärt. Vielleicht erleben wir also bald einen „Cyber Monday Monat“ oder ein gar „Cyber Monday Jahr“…
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