S&P500 – Gegenwind vom starken Dollar - Seite 2
Euer Egmond – Hier die Aufzeichung vom letzten Dienstag…
Ab dem dritten oder vierten Quartal könne bei Investoren aber die Sorge hochkochen, dass die Inflation viel stärker steigen werde, als derzeit erwartet, woraufhin die Zinsen bis auf vier Prozent steigen könnten, was deutlichen Gegenwind für die Unternehmensgewinne und damit für den Aktienmarkt bedeuten würde. Bei stark steigender Inflation geht die Bewertung des S&P500, beispielsweise das KGV, üblicherweise zurück, weil die Investoren mit einem Bewertungsabschlag darauf reagieren, wenn ein wichtiger Teil des Gewinnzuwachses der Unternehmen nur auf Inflation zurückzuführen ist, und nicht mehr auf die Leistung der Unternehmen selbst.
Zykliker sind auf der Überholspur
Vor Janjuah hatte bereits der berühmte US-Hedgefondsmanager Stanley Druckenmiller seine Einschätzung zum Aktienmarkt völlig auf den Kopf gestellt. In den vergangenen Monaten hatte der Finanzprofi wiederholt gewarnt, dass am Markt allmählich das Endspiel laufe und Investoren deswegen ihre Aktien zügig verkaufen sollten. Nach Trumps Erfolg sieht die Welt für Druckenmiller aber völlig anders aus. Er sei nun „ziemlich optimistisch“ für die US-Wirtschaft. „Ich bin so hoffnungsvoll wie schon lange nicht mehr“, sagte Druckenmiller bereits am 10. November, also zwei Tage nach Trumps Wahlsieg. Druckenmiller geht davon aus, dass Trumps Politik dafür sorgen wird, dass die Inflation nach oben schießen werde.
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Er favorisiert „am Aktienmarkt Sektoren, die auf das Wirtschaftswachstum reagieren“ – sprich Zykliker, also Unternehmen aus stark konjunkturabhängigen Sektoren, weil sie von einer Belebung der US-Wirtschaft am Stärksten profitieren würden. Genau wie Druckenmiller setzen auch viele anderen Investoren vor allem auf Zykliker. Besonders gefragt sind dabei die Aktien von Banken und Ölkonzernen, weil sie von einer Deregulierung des jeweiligen Sektors unter Trump deutlich profitieren würden.
Nach der Rekordfahrt ist der S&P500 allerdings höher bewertet als selten zuvor. Das 2017er-Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) liegt bei 17 und damit weit über dem langjährigen Durchschnitt. Laut den Analysten von Goldman Sachs liegt das KGV, in einem Umfeld, in dem die Zinsen zwischen zwei und drei Prozent liegen, üblicherweise bei lediglich 14,2. Demnach hätte der S&P500 ein deutliches Rückschlagspotenzial. Anleger sollten die US-Zinsen und den Dollar weiter genau im Auge behalten. Sollten sich gerade die Zinsen rapide der Marke von drei Prozent nähern, dürfte die Hausse beim S&P500 ins Stocken geraten. Dann wird es einmal mehr auf Yellen ankommen.
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Angesichts des hohen Schuldenbergs der Amerikaner kann Yellen einen kräftigen und nachhaltigen Zinsanstieg trotz gegenteiliger Beteuerungen nicht zulassen. Daher könnte Yellen – ebenso wie schon den in den vergangenen Jahren – die Zinsen nicht so stark anheben, wie die Fed-Chefin zuletzt signalisiert hat. In diesem Umfeld könnte die Rekordfahrt des S&P500 – genau wie es Janjuah vorhersagt – erst einmal weitergehen. Anleger sollten aber die oben aufgezeigten Risiken immer im Hinterkopf behalten.