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     278  0 Kommentare Bill Gates liegt mit Roboter-Steuer falsch - sagt Weltroboterverband IFR

    Frankfurt (ots) - Bill Gates möchte mit seiner Roboter-Steuer ein
    Problem lösen, das in der realen Welt überhaupt nicht existiert. Der
    Grund: Eine empirische Prüfung der Wirtschaftsdaten und
    Zukunftsforschung zeigt einen klaren Beschäftigungsanstieg in der
    Roboter-Bilanz - also das Gegenteil der von Gates befürchteten
    Jobverluste. Diese Entwicklung stimmt mit den historischen
    Erfahrungen technologischer Revolutionen überein. Zuletzt zu sehen
    war dies bei Computern und Software - beispielsweise von Microsoft -
    die mit ihrem Siegeszug die Geschäftswelt automatisierten. Den
    Einsatz von Technologie zu besteuern statt die damit erwirtschafteten
    Gewinne, wirkt sich zudem negativ auf Wettbewerbsfähigkeit und
    Beschäftigung aus. Vor diesem Hintergrund lehnte das Europäische
    Parlament die Idee einer Roboter-Steuer jüngst ausdrücklich ab - eine
    Entscheidung, der die International Federation of Robotics mit voller
    Überzeugung zustimmt.

    Das McKinsey Global Institute stellt fest, dass sich mehr als 90
    Prozent der Arbeitsplätze auch künftig nicht vollständig
    automatisieren lassen. In der Arbeitswelt der Zukunft werden Roboter
    die Arbeitnehmer in vielen Bereichen unterstützen - also Mensch und
    Maschine enger als heute kooperieren. Die positive Wirkung der
    Roboter-Automation auf den Arbeitsmarkt lässt sich heute schon in den
    fortschrittlichsten Industrienationen ablesen.

    Die US-Automobilindustrie installierte beispielsweise zwischen
    2010 und 2015 mehr als 60.000 Industrieroboter. Im selben Zeitraum
    nahm die Beschäftigung in der US-Automobilbranche um 230.000
    Arbeitsplätze zu. Dieser Entwicklungstrend zeigt sich auch in den
    fortgeschrittenen Volkswirtschaften Europas und Asiens. Die jüngste
    OECD-Studie zur Zukunft der Produktivität ergab: Unternehmen, die
    technologischen Fortschritt erfolgreich einsetzen, sind bis zu
    zehnfach so produktiv wie Wettbewerber, die in diesem Feld nicht
    investieren.

    Gewinne besteuern und nicht Chancen

    Eine Roboter-Steuer würde die unverzichtbaren Investitionen in den
    technologischen Fortschritt für die Unternehmen teurer machen.
    "Tatsächliche Wertschöpfung sollte besteuert werden und nicht schon
    im Vorfeld die reine Chance auf Gewinn", sagt Joe Gemma, Präsident
    der International Federation of Robotics. Wie die Praxis zeigt, fällt
    die Steuerbilanz nach einem technologischen Umbau für die
    Sozialsysteme ohnehin positiv aus. Wenn repetitive oder gefährliche
    Jobs durch den Einsatz von Industrierobotern verloren gehen,
    entstehen neue höherqualifizierte Stellen, die zudem besser bezahlt
    werden und damit die Beiträge für die Sozialkassen steigern.

    Bürokratie vermeiden und internationale Standards nutzen

    Die IFR unterstützt eine enge Zusammenarbeit zwischen dem
    öffentlichen und privaten Sektor. Beispielsweise sollten Bildungs-
    und Ausbildungssysteme an die neuen Anforderungen angepasst werden,
    damit Arbeitnehmer jetzt und in Zukunft die Vorteile der Robotik
    nutzen können. Sehr wichtig ist in diesem Prozess, teuren
    Bürokratieaufwand ohne konkreten Nutzen zu vermeiden.

    Eine europäische Agentur für Robotik und künstliche Intelligenz
    würde nach Überzeugung der IFR einen bürokratischen Aufwand
    erfordern, der in keinem Verhältnis zu Kosten und Nutzen steht. So
    sind die zivilrechtlichen Fragen der Robotik bereits mit den
    geltenden Rechtsvorschriften abgedeckt. Produkthaftung und Sicherheit
    werden durch globale Standards und EU-Direktiven wie die europäische
    Maschinenrichtlinie adressiert. Eine zusätzliche Kategorie für
    Robotik zu etablieren oder weiterzuentwickeln ist derzeit nicht
    notwendig. Auf europäischer Ebene sollte der aktuelle Prozess zudem
    berücksichtigen, was bereits standardisiert ist: So hat die weltweit
    größte internationale Organisation für Normung ISO schon ein
    spezielles Technisches Komitee für Robotik eingerichtet - die ISO /
    TC 299. Technische Fachleute aus Amerika, Asien und Europa entwickeln
    hier internationale Roboter-Sicherheitsstandards, die mit der
    europäischen Harmonisierung abgestimmt sind. Alle betroffenen Länder
    beteiligen sich an diesem Prozess. Wie die Praxis zeigt hat der
    Sektor ein großes Interesse daran, Standards auf globaler Ebene zu
    entwickeln, anstatt nur auf europäische oder nationale Aktivitäten zu
    achten. "Die IFR ist überzeugt, dass regulatorische Maßnahmen zur
    Robotik in enger Zusammenarbeit zwischen den Vertretern von
    öffentlichem Sektor, Roboterherstellern, Roboteranwendern und
    Entwicklern sowie Forschungseinrichtungen entwickelt werden sollten",
    sagt Joe Gemma.

    Über IFR

    The International Federation of Robotics: www.ifr.org

    OTS: The International Federation of Robotics
    newsroom: http://www.presseportal.de/nr/115415
    newsroom via RSS: http://www.presseportal.de/rss/pm_115415.rss2

    Pressekontakt:
    econNEWSnetwork
    Carsten Heer
    Tel. +49 (0) 40 822 44 284
    E-Mail: redaktion@econ-news.de



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