Deutsche Anleihen drehen in Verlustzone
FRANKFURT (dpa-AFX) - Deutsche Staatsanleihen haben am Donnerstag anfängliche Gewinne nicht halten können. Gegen Mittag drehte der richtungweisende Euro-Bund-Future in den Verlustbereich. Er lag zuletzt bei 162,38 Punkten. Das war ein Minus von 0,11 Prozent zum Vortagsschluss. Die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen stieg im Gegenzug leicht auf 0,26 Prozent.
Händler erklärten die zuletzt schwächere Tendenz am Rentenmarkt vor allem mit der etwas weniger schlechten Börsenstimmung. Die Nachfrage nach sicheren Anlagen sei deshalb nicht mehr ganz so stark gewesen. Zuvor hatten Staatsanleihen mit guter Bonität deutlich zugelegt. Dafür waren vor allem zwei Ereignisse ausschlaggebend.
Zum einen nannten Marktbeobachter das Protokoll zur jüngsten Sitzung der US-Notenbank, das am Mittwochabend veröffentlicht wurde. Es enthielt Hinweise auf den baldigen Startschuss zur Reduzierung der aufgeblähten Notenbankbilanz. Zum anderen wurde auf Äußerungen von Paul Ryan, Sprecher des US-Repräsentantenhauses verwiesen. Er hatte angedeutet, dass die herbeigesehnte Steuerreform noch länger auf sich warten lassen dürfte.
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Hinzu kamen am Donnerstag Äußerungen von EZB-Chef Mario Draghi. Er bekräftigte seine Haltung, dass mit Zinsanhebungen auf absehbare Zeit nicht zu rechnen sei. In den Wochen zuvor hatte es starke Spekulationen auf eine absehbar straffere Geldpolitik im Euroraum gegeben./bgf/jkr/fbr