Tesla – irres Kursziel und Skeptiker fällt um! - Seite 2
Risiko Trump
US-Präsident Donald Trump treibt das hohe Außenhandelsdefizit um. Daher will er die Produktion in den USA forcieren und setzt dabei vor allem auf die Autoindustrie. Allerdings steuert diese geradezu auf eine Krise zu wie die jüngsten Absatzzahlen zeigen. So war der US-Autoabsatz im März eingebrochen, obwohl in- und ausländischen Autohersteller die Kunden mit hohen Rabatten lockten. Sie lagen durchschnittlich bei 10,4 Prozent des Listenpreises. Größer waren die Preisnachlässe nur im März 2009 auf dem Höhepunkt der damaligen Schuldenkrise, als diese 11,3 Prozent ausgemacht hatten.
Erinnerungen an die Subprime-Krise werden wach
Die Industrie braucht die Umsätze, schließlich beruht der Boom der vergangenen Jahre auf der massiven Zunahme der Autokredite. Das Volumen war zuletzt auf den Rekord von rund 1,1 Milliarden Dollar geklettert – ein Anstieg um mehr als 400 Milliarden Dollar seit April 2010. Möglich gemacht wurde das, weil die Banken die Kreditanforderungen für die Autokäufer immer weiter heruntergeschraubt haben, wodurch verstärkt Kunden mit schlechter Bonität, sogenannte „Subprime“-Kunden, Autokredite aufgenommen haben. Zwischen dem zweiten Quartal 2011 und dem zweiten Quartal 2016 hatten die Institute 21 Quartale in Folge die Kreditanforderungen gesenkt. Gleichzeitig wurden immer mehr Kredite als Anleihen verbrieft, wodurch sich deren Volumen seit 2010 auf knapp 200 Milliarden Dollar verdoppelt hat. Daher überrascht es wenig, dass die zwischenzeitlich gestiegenen Zinsen vermehrt zu Kreditausfällen geführt haben, gerade im „Subprime“-Bereich.
Gebrauchtwagenpreise auf Talfahrt
Ein weiteres Schwächesignal kommt vom Gebrauchtwagenmarkt. Der Branchenverband National Association of Auto Dealers (NADA) meldete, dass der saisonal bereinigte Preis für Gebrauchtfahrzeuge im Februar um 3,8 Prozent gegenüber Januar eingebrochen ist – der stärkste Rückgang seit November 2008, als es auf dem Höhepunkt der damaligen Schuldenkrise zu einem Einbruch um 5,6 Prozent gekommen war.
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Die
Gebrauchtwagenpreise liegen damit derzeit 13 Prozent unter dem Höhepunkt des Jahres 2014. Ford hat bereits gewarnt, dass die Preise für Gebrauchtwagen noch auf Jahre hinaus sinken könnten. Bei
Morgan Stanley rechnen die Analysten mit einem Rückgang in den nächsten vier bis fünf Jahren um 20 Prozent, ein Rückgang um 50 Prozent halten die Experten ebenfalls für möglich.
Neben der Krise in der „Old-Economy“ gibt es Hoffnungsschimmer wie der Elektroautohersteller Tesla. Im Börsenwert hat man jüngst General Motors und Ford überholt. Nach der Bekanntgabe der
Absatzzahlen für das vergangene Quartal war der Börsenwert von Tesla auf fast 50 Mrd. Dollar nach oben geschossen. Interessant ist, dass Ford und GM sehr viel mehr Autos verkaufen als Tesla, aber
an der Börse wird derzeit die Zukunft gehandelt und die heißt Tesla. Dort ist man auch in den Bereichen der selbstfahrenden Autos oder der Batterieherstellung Vorreiter. Langfristig könnte
sich die Situation ändern, wenn der Wettbewerb bei Elektroautos zunimmt. Andere Hersteller, wie Daimler und BMW, planen ihre Offensive in diesem Bereich.