Aktien Europa
Verluste nach US-Zinsentscheid - Geldpolitik bleibt im Fokus
PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Europas Aktienmärkte haben am Donnerstag weiter nachgegeben. Damit folgten sie den schwächelnden Vorgaben der Übersee-Börsen nach dem Zinsentscheid der US-Notenbank Fed. Auch danach blieb die weltweite Geldpolitik im Fokus der Anleger.
Am späten Vormittag verlor der EuroStoxx 50 0,78 Prozent auf 3519,60 Punkte. Bereits am Mittwoch vor der Fed-Entscheidung hatte der Leitindex der Eurozone moderat im Minus geschlossen. Die anderen europäischen Indizes knüpften ebenfalls an ihre schwache Vortagsentwicklung an: Der CAC-40-Index in Paris sank um 0,84 Prozent auf 5199,21 Punkte. Für den britischen FTSE 100 ging es vor dem Zinsentscheid der Bank of England um 0,73 Prozent auf 7419,99 Zähler bergab. Der Schweizer SMI-Index verlor nach der Bestätigung der ultralockeren schweizerischen Geldpolitik 0,33 Prozent auf 8820,54 Punkte.
Die Fed hatte am Vorabend trotz zuletzt enttäuschender Wirtschaftsdaten den Leitzins erwartungsgemäß leicht angehoben und für die kommenden Jahre weitere graduelle Zinserhöhungen angekündigt. Derweil blieb die Schweizerische Nationalbank (SNB) am Donnerstagmorgen bei ihren negativen Zinssätzen. Nun warten die Anleger auf den Zinsentscheid der Bank of England am frühen Nachmittag. An diesem Freitag steht noch die japanische Notenbank im Fokus.
Im europäischen Branchenvergleich bevorzugten die Investoren am Donnerstag die als defensiv geltenden Aktien von Nahrungsmittel- und Getränkeherstellern: Der Subindex war mit plus 0,06 Prozent einziger Gewinner im marktbreiten Stoxx Europe 600. Dagegen gerieten die Indizes der Rohstoff-, Handels-, und Telekommunikationsunternehmen mit Verlusten von jeweils rund anderthalb Prozent kräftig unter Druck.
In der Handelsbranche belastete der Kursrutsch von 3,68 Prozent bei Hennes & Mauritz (H&M) , nachdem der schwedische Bekleidungskonzern den Umsatz im Mai nicht so stark gesteigert hatte wie erhofft. Zudem setzten die Titel des Konkurrenten Inditex mit minus 1,31 Prozent ihre jüngste Talfahrt nach einem Rekordhoch fort. Vortags hatten die Spanier die Anleger selbst mit guten Quartalszahlen nicht überzeugen können - nun sorgte eine gestrichene Kaufempfehlung der Privatbank Berenberg für Druck.
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