Personalabbau im deutschen Bankgewerbe verschärft sich
FRANKFURT/BERLIN (dpa-AFX) - Der Personalabbau im deutschen Bankgewerbe hat sich im vergangenen Jahr verschärft. 609 100 Beschäftigte wurden in den rund 2000 Kreditinstituten über alle Bankengruppen hinweg zum Jahresende gezählt, wie der Arbeitgeberverband des privaten Bankgewerbes (AGV Banken/Berlin) am Freitag mitteilte. Mit einem Minus von 2,9 Prozent binnen Jahresfrist war der Rückgang größer als im Vorjahr (minus 2,1 Prozent). Zum Vergleich: 1996 beschäftigte das Kreditgewerbe in Deutschland 769 800 Mitarbeiter, 2006 waren es noch 681 300.
Den Instituten machen teure Regulierung und das Zinstief zu schaffen. Viele Banken dünnen ihr Filialnetz aus und bauen Tausende Stellen ab. Allerdings stellen etliche Häuser zugleich Experten ein: für Regulierung und den Aufbau neuer digitaler Geschäftsmodelle.
Bei den Privatbanken und Bausparkassen verringerte sich die Beschäftigtenzahl im vergangenen Jahr auf 175 500 (Vorjahr: 178 600). Die Sparkassen kamen den Angaben zufolge auf 224 700 (233 700) Beschäftigte, bei den Volks- und Raiffeisenbanken waren es 157 300 (161 800), bei Landes- und Förderbanken 51 600 (53 050). Die Teilzeitquote über alle Bankengruppen hinweg nahm nochmals um 0,7 Punkte zu: Ein Viertel der Beschäftigten hat die Arbeitszeit reduziert (25,3 Prozent).
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Erneut leicht gestiegen ist nach AGV-Angaben der Anteil von Frauen in Führungspositionen im privaten Bankgewerbe: 2016 waren 33,5 (Vorjahr: 33,1) Prozent aller außertariflich Angestellten weiblich./ben/DP/stw