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     741  0 Kommentare DAX – Sommerkrise oder Konsolidierung

    Börse_DAX_Nov_6Nach starken Kursverlusten zuletzt konnte sich der DAX zu Beginn der Handelswoche wieder stabilisieren, die große Hausse am Aktienmarkt scheint dennoch vorläufig vorbei zu sein. Anleger können jedoch auch von Seitwärtsbewegungen des DAX proftitieren, zum Beispiel mit dem DAX-Bonus DM3MA3 oder Discounter DD0Y07 - unsere Produkte der Woche. Doch was sind die Gründe für die aktuelle Verschnaufpause auf den Aktienmärkten? Wir schauen uns die Einschätzung von Robert Halver für die Börse München an.

     

    Bislang ist die ultralockere Notenbankpolitik der markanteste Treiber für die Aktienmärkte gewesen. Mit Blick auf verbesserte Konjunkturdaten spricht man jedoch selbst in der Eurozone seit Mai von restriktiver Geldpolitik. Ist jetzt also mit der geldpolitischen Trendwende auch das Ende der Liquiditätshausse bei Aktien eingeläutet?

    Ölpreis verhindert Inflation

    o%cc%88l_rohstoffe2Es ist zu früh, konjunkturelle Entwarnung für Europa zu geben. Abgesehen von Nachholeffekten ist ein nachhaltiges Wirtschaftswachstum noch nicht in Sicht. Das zeigt auch die fortgesetzt sehr zurückhaltende Kreditvergabe an Unternehmen und Haushalte: Ohne Kredit- eben auch kein Wirtschaftswachstum.

    EZB-Präsident Mario Draghi betont daher, dass eine weniger freizügige Notenbankpolitik nur dann stattfindet, wenn die Erholung von Konjunktur und Preisen gesichert ist. Ein Inflationsschub scheiterte bislang an schwachen Ölpreisen infolge mangelnder Förderkürzungen der Opec und einem Ölüberangebot durch die Alternativfördermethode Fracking.

    Anlageblasen bei Anleihen und Immobilien

    Geldpolitisch bedeutend sind mittlerweile für die US-Notenbank und die EZB aber nicht nur konjunkturelle Aspekte, sondern auch den Finanzmarkt betreffende Erwägungen. Notenbanker betrachten die bestehenden Anlageblasen u.a. bei Anleihen oder Immobilien mit Argwohn: Ihre fortgesetzte Aufblähung macht sie zunehmend anfällig für ein Platzen aufgrund eines plötzlich auftretenden, negativen Ereignisses, auch „Schwarzer Schwan“ genannt. Insofern scheint eine Normalisierung der Notenbankpolitik auf der Hand zu liegen.

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    Gefahr durch die Geldpolitik

    Zinsen_geldpaket_50_euroDoch könnte ausgerechnet diese geldpolitische Wende das Bersten von Anlageblasen auslösen. Im Extremfall käme es dann in unserer hoch verschuldeten, auf günstige Refinanzierung angewiesenen Finanzwelt zu einem Zinsschock. Dieser könnte nicht nur zu massiven Kursverlusten an den Renten- und Aktienmärkten, sondern schließlich ähnlich wie 2008/2009 zu schweren konjunkturellen Verwerfungen führen.

    Notenbanken setzen auf Behutsamkeit

    Die Notenbanken in den USA und der Eurozone werden jedoch ihr eigenes Rettungswerk nicht gefährden und Überreaktionen an den Finanzmärkten vorbeugen. So werden sie behutsam auf zukünftig geringere geldpolitische Impulse vorbereiten und bei Irritationen verbal zurückrudern. Ohnehin wird es in der Praxis nur zu graduellen Restriktionen kommen.

    Zwar dürfte die EZB im September die Rückführung ihrer Anleihenkäufe ab Anfang 2018 einläuten, bis sie schließlich Ende 2018 vollständig ausgelaufen sind. Sie wird aber verdeutlichen, dass von einem Netto-Abzug der Geldversorgung eben so wenig noch lange keine Rede sein wird wie von Leitzinssteigerungen. Und selbst dann werden wir es mit dem trägsten Zinserhöhungszyklus aller Zeiten zu tun haben (Lesen Sie auch: Euro-Rally – was bisher geschah…).

    Kein massives Ungemach für Aktionäre

    Solange die Notenbanken das Motto „Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste“ befolgen, ist abgesehen von zwischenzeitlichen Kursrücksetzern im 2. Halbjahr kein massives Ungemach für die Aktienmärkte zu erwarten.

    Quelle: Börse München / eigene Recherche




    Daniel Saurenz
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    Der ehemalige FTD-Redakteur und Börse Online-Urgestein Daniel Saurenz hat zusammen mit Benjamin Feingold das Investmentportal „Feingold Research“ gegründet. Dort präsentieren die beiden Börsianer und Journalisten ihre Markteinschätzungen, Perspektiven und Strategien samt Produktempfehlungen. Im strategischen Musterdepot werden die eigenen Ideen mit cleveren und meist etwas „anderen“ Produkten umgesetzt und für alle Leser und aktiven Anleger verständlich erläutert. Weitere Informationen: Feingold Research.
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    Verfasst von Daniel Saurenz
    DAX – Sommerkrise oder Konsolidierung Nach starken Kursverlusten zuletzt konnte sich der DAX zu Beginn der Handelswoche wieder stabilisieren, die große Hausse am Aktienmarkt scheint dennoch vorläufig vorbei zu sein. Anleger können jedoch auch von Seitwärtsbewegungen des DAX …