Aktien Europa
Starker Euro und schwache Bank- und Minenwerte belasten
PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Schwachen Banken- und Bergbauwerte haben am Mittwoch die Börsen Europas belastet. Hinzu kam als Belastung der erneut sehr starke Euro. Die an diesem Morgen vorgelegten Quartalsberichte waren zudem eher enttäuschend ausgefallen.
Der EuroStoxx 50 verlor am späten Vormittag 0,30 Prozent auf 3466,96 Punkte. Der CAC-40 sank in Paris um 0,28 Prozent auf 5112,81 Zähler und für den britischen FTSE 100 ging es um 0,38 Prozent auf 7395,40 Punkte bergab. Zuvor hatte der Euro ein neues Hoch seit Januar 2015 markiert, indem er bis auf 1,1868 US-Dollar stieg. Das kann Export-Güter im Ausland verteuern und auf die Aktien von stark im Export engagierten Unternehmen wie etwa die von Autobauern drücken.
Unternehmensseitig standen die beiden Großbanken Societe Generale und ING sowie der Versicherer Generali mit Geschäftsberichten im Fokus. Die französische SocGen kämpft weiter mit hohen Kosten für Rechtsstreitigkeiten und musste deshalb im zweiten Quartal weitere 300 Millionen Euro dafür zurückstellen. Die Bank selbst nannte allerdings keinen konkreten Grund für die Rückstellung, die jedoch eine der Ursachen ist für den deutlichen Gewinnrückgang. Die Papiere büßten am Ende des EuroStoxx 4,53 Prozent ein.
Die Anteile der niederländischen Konkurrentin ING gaben 1,45 Prozent ab. Sie verdiente im zweiten Quartal trotz gestiegener Personalkosten und anhaltend niedriger Zinsen etwas mehr als im Vorjahr. Analysten hatten jedoch ähnliches erwartet. In London litten die Papiere der britischen Bank Standard Chartered mit minus 4,56 Prozent unter einem ungewissen Ausblick und des weiteren Dividendenausfalls.
Die Anteile von Generali hingegen legten um 0,26 Prozent zu. Der italienische Versicherer verdiente im ersten Halbjahr dank eines guten Geschäfts im Schaden- und Unfallbereich etwas mehr als die von der Nachrichtenagentur Bloomberg befragten Experten erwartet hatten.
BAE Systems rutschten nach einem starken Handelsauftakt mit Gewinnen von um die 3 Prozent bis zur Mittagszeit wieder ab. Sie büßten zuletzt 0,16 Prozent ein, hatten allerdings erst gegen Ende Juni nach einer stetigen Rally ein Rekordhoch erreicht. Gute Geschäfte in allen Segmenten hatten dem britischen Luftfahrt- und Rüstungskonzern im ersten Halbjahr im Aufwind gehalten.
Der Bergbau-Konzern Rio Tinto legte ebenfalls seinen Halbjahresbericht vor. Zwar steigerte er dank einer Erholung der Rohstoffpreise seinen bereinigten Gewinn um etwas mehr als 150 Prozent, doch schnitt er damit schlechter ab als die Konkurrenten BHP und Vale. Die Rio-Tinto-Titel büßten in London zuletzt 2,33 Prozent ein./ck/zb