Lebensversicherungen
Zehn Millionen Fragezeichen!
Nur wenige Tage hintereinander verkünden die beiden Versicherungskonzerne Ergo und Generali, dass sie sich von ihren klassischen Lebensversicherungssparten trennen wollen und Käufer suchen. Zusammen haben sie etwa zehn Millionen Policen von Renten- und Lebensversicherungsverträgen mit Garantien in ihrem Bestand. Auch Axa liebäugelt mit einem Verkauf der Sparte. Was wird aus diesen Verträgen?
Millionen von Kunden sind derzeit im Ungewissen darüber, was mit ihren Verträgen passiert. (© DDRockstar)
Anhaltende Niedrigzinsen, kaum Neugeschäft, dafür viele Verträge mit hohen Garantieversprechen im Bestand: Der italienische Versicherungskonzern Generali will sein Geschäft mit Lebensversicherungen
in Deutschland abwickeln. Vier Millionen Policen mit langfristigen Zinsgarantien sollen verkauft werden, berichtet die Nachrichtenagentur Reuters. Auch die Ergo liebäugelt laut Handelsblatt und
Wirtschaftswoche mit dem Verkauf von sechs Millionen Policen.
Und Axa-Chef Alexander Vollert legte in einem Gespräch mit der “Börsen-Zeitung” zwar ein Plädoyer für das existierende traditionelle Geschäft ab. Gleichzeitig sagte er in diesem Gespräch, eine externe Abwicklung der Bestände mit klassischen Garantien über eine Run-off-Plattform sei für sein Haus “durchaus eine Option”.
“Altersvorsorge von Millionen Deutschen gefährdet”
Axel Kleinsein, Sprecher beim Bund der Versicherten zeigt sich bei einem Interview mit dem Manager Magazin alarmiert. “Mit dem geplanten Verkauf ziehen sich die Versicherer millionenfach aus der
Verantwortung zurück und überlassen es irgendeinem Finanzdienstleister, garantierte Verträge weiterzuführen. Dieses Erdbeben in der Deutschen Lebensversicherung gefährdet die Altersvorsorge von mindestens zehn Millionen Menschen!”
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