WAZ
Eine spanische Variante - Kommentar von Stefan Schulte zum Hochtief-Milliardengebot
Essen (ots) - Als die spanische ACS 2010/11 nach Deutschlands
größtem Baukonzern griff, hob sogar die Kanzlerin den Zeigefinger:
Hochtief dürfe nicht zerschlagen werden, mahnte Merkel. Die Sorgen
waren riesig, die Spanier könnten Hochtief in seine Einzelteile
zerlegen und meistbietend verhökern. Heute lässt sich festhalten: Die
schlimmsten Befürchtungen haben sich nicht bewahrheitet. ACS hat
einige Teile verkauft, etwa das Meeres-Windkraft-Geschäft und die
Flughafen-Beteiligungen. Der Essener Konzern ist deutlich schlanker
geworden, aber auch schuldenfrei. Es gibt schlechtere
Zwischenbilanzen für feindliche Übernahmen nach sechs Jahren.
Mit dem 17-Milliarden-Euro-Gebot für Abertis schickt ACS seine
deutsche Tochter nun aber voll ins Risiko. Die Essener müssen sich
wieder hoch verschulden und ihre übrigen Anleger mit einer
Kapitalerhöhung verärgern. Natürlich können ein Baukonzern und ein
Mautstraßen-Betreiber zusammenpassen. Doch wer wenig gemein hat, kann
auch wenig Kosten sparen. Fatal wäre es, wenn der dortige Wunsch,
Spaniens Straßen mögen in spanischer Hand bleiben, ausschlaggebend
wären. Denn dafür wäre Hochtief das falsche Vehikel.
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größtem Baukonzern griff, hob sogar die Kanzlerin den Zeigefinger:
Hochtief dürfe nicht zerschlagen werden, mahnte Merkel. Die Sorgen
waren riesig, die Spanier könnten Hochtief in seine Einzelteile
zerlegen und meistbietend verhökern. Heute lässt sich festhalten: Die
schlimmsten Befürchtungen haben sich nicht bewahrheitet. ACS hat
einige Teile verkauft, etwa das Meeres-Windkraft-Geschäft und die
Flughafen-Beteiligungen. Der Essener Konzern ist deutlich schlanker
geworden, aber auch schuldenfrei. Es gibt schlechtere
Zwischenbilanzen für feindliche Übernahmen nach sechs Jahren.
Mit dem 17-Milliarden-Euro-Gebot für Abertis schickt ACS seine
deutsche Tochter nun aber voll ins Risiko. Die Essener müssen sich
wieder hoch verschulden und ihre übrigen Anleger mit einer
Kapitalerhöhung verärgern. Natürlich können ein Baukonzern und ein
Mautstraßen-Betreiber zusammenpassen. Doch wer wenig gemein hat, kann
auch wenig Kosten sparen. Fatal wäre es, wenn der dortige Wunsch,
Spaniens Straßen mögen in spanischer Hand bleiben, ausschlaggebend
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