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     1066  0 Kommentare Fünf "Scary Charts" zu Halloween - Seite 2

    3 – Anleger drängen in riskante Assets


    Die lockere Geldpolitik treibt Investoren in immer riskantere Anlagen. Notenbanken möchten so die Inflation anschieben, doch die Entwicklung könnte sich zu einem ernsthaften Risiko für das weltweite Finanzsystem auswachsen. Fonds sowohl in den USA als auch in Europa haben die Investitionen in den High-Yield-Markt auf der jeweils anderen Seite des Atlantiks stark ausgeweitet. Auch bei Schwellenländeranleihen spielt die Geldpolitik eine wichtige Rolle. Der IMF schätzt, dass seit 2010 rund 260 Milliarden US-Dollar allein aufgrund der Geldpolitik der Fed in die Schwellenländer geflossen sind. 

    Für Anlagen in High-Yield-Märkte und Schwellenländer wäre deshalb ein Abfall der Risikobereitschaft der Anleger eine ernsthafte Bedrohung, ebenso wie ein Schock von außen, zum Beispiel ein Verfall des Ölpreises wie im Jahre 2014. Wenn Anleger den Ausgang suchen, könnten riskantere und nicht so liquide Assets unter Verkaufsdruck geraten – deutliche Preisabschläge wären die Folge. Notenbanken normalisieren ihre Geldpolitik bislang nur äußerst zögerlich. Das könnte die Risiken noch verstärken, weil niedrige Volatilität und niedrige Renditen Anleger in noch höhere Risiken treiben. 

    4 – Trotz niedriger Arbeitslosenzahlen steigen die Löhne kaum, und die Produktivität bleibt niedrig.


    Arbeitnehmer haben immer weniger Einfluss auf ihre Löhne. Das zeigt sich an der nur moderaten Lohnentwicklung trotz niedriger Arbeitslosigkeit. Das Problem dabei: Das Lohnniveau ist ein wichtiger Inflationsfaktor, denn höhere Löhne verteuern die Produktion und treiben so die Preise. Erstmals haben deshalb Notenbanker wie Mario Draghi und Haruhiko Kuroda die Gewerkschaften aufgefordert, ihre Lohnforderungen zu erhöhen – Draghi mit dem Hinweis, Löhne seien „der wichtigste Inflationstreiber überhaupt“.Je mehr Nachdruck Arbeitnehmer ihren Lohnforderungen verleihen, desto wahrscheinlicher ist es, dass Arbeitgeber ihnen entsprechen. Doch die Durchsetzungskraft im Bereich der kleinen und mittleren Einkommen ist seit den frühen 90er Jahre gefallen. Gewerkschaftsdichte und gewerkschaftlicher Organisationsgrad haben abgenommen, der Kündigungsschutz wurde geschwächt. Arbeitnehmer finden sich heute in einer geschwächten Position wieder, wenn es um die Durchsetzung von Lohnforderungen geht. Wenn sie keine höheren Löhne durchsetzen können, dann werden sie voraussichtlich Realeinkommensverluste hinnehmen müssen. In Großbritannien ist das der Fall: Dort stiegen die Löhne seit 2008 um 16 Prozent, die Inflation im selben Zeitraum aber um ganze 25 Prozent. 

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    Dominik Weiss
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    Dominik Weiss hat an den Universitäten Bielefeld und Salzburg Medien- und Wirtschaftswissenschaften studiert. Er ist zuständiger Redakteur für Wirtschaftsnachrichten bei der Euro Advisor Services GmbH (www.fundresearch.de).
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    Verfasst von Dominik Weiss
    Fünf "Scary Charts" zu Halloween - Seite 2 Pünktlich zu Halloween präsentiert Anthony Doyle, Investment Director bei M&G Investments, ein paar der furchterregendsten Schaubilder aus der Finanzwirtschaft.

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