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    Ausblick  2694  0 Kommentare Istanbul im Shoppingcenter-Boom

    Shoppingcenter basieren auf der klassischen Einkaufssituation eines überdachten Basars. Seit mehr als fünf Jahrzehnten haben diese Einkaufstempel das Kaufverhalten und die Stadtentwicklung geprägt. Sie entstanden auf der grünen Wiese und in den Innenstädten. Nun brauchen Shoppingcenter frische Ideen, so Silvia Jodlowski. 

    Laut einer aktuellen Studie von Cushman & Wakefield wurde im ersten Halbjahr 2017 in Osteuropa mehr als doppelt so viel Ladenfläche als in Westeuropa fertiggestellt. Offensichtlich gibt es einen erheblichen Nachholbedarf. In der Türkei entstand die meiste neue Shoppingcenterfläche - 566.000 Quadratmeter - gefolgt von Russland mit 186.000 Quadratmetern. Vor allem in der Millionenmetropole Istanbul entstehen zahlreiche neue Einkaufstempel. In Russland verlagert sich die Bautätigkeit bereits von Moskau in Regionen wie Wladiwostok, Chabarowsk und Grosny. Ähnliches lässt sich für Polen konstatieren, denn dort befindet sich nur ein Drittel der im Bau befindlichen Fläche in Warschau.  

    In Westeuropa entstand im ersten Halbjahr 2017 in Italien die meiste neue Fläche - immerhin 107.000 Quadratmeter. Zum Vergleich: Die Mall of Berlin hat eine Verkaufsfläche von 76.000 Quadratmeter. 

    Silvia Jodlowski, Autorin des Cushman & Wakefield Reports, sagt: „Aufgrund der Entwicklungen im Einzelhandel sind Shoppingcenter derzeit einem starken Wandel unterworfen. Es geht jetzt mehr darum, für den Kunden ein ansprechendes, inspirierendes und erlebnisorientiertes Umfeld zu schaffen, das sich online nicht vollständig nachbilden lässt. Vermieter reagieren darauf, indem sie bestehende Einkaufszentren erweitern und revitalisieren und einen Mietermix zusammenstellen, der die Bedürfnisse der Kunden vor Ort berücksichtigt. Viele Einkaufszentren integrieren Dienstleistungen und neue Technologien, während die Mieter weiterhin neue Konzepte und Formate testen.” 

    Die teilweise Stagnation in Westeuropa wird an den Zahlen für Deutschland sichtbar. Die Bestandsfläche von rund 14,75 Millionen Quadratmeter bliebt im ersten Halbjahr 2017 gegenüber dem Jahresanfang unverändert. Auch für das zweite Halbjahr und 2018 sind keine großen Impulse zu erwarten, denn dieses Jahr werden nur noch 46.000 Quadratemter in zwei Centern fertig. In 2018 sollen circa 132.500 Quadratmeter durch Neubau und Erweiterungen entstehen. 

    Aktuell hat Westeuropa mit 68 Prozent des Gesamtflächenbestands mehr Fläche als Osteuropa, was sich jedoch in naher Zukunft angleichen kann. In den USA sieht es schon dramatischer aus, denn wie USA Today - mit Verweis auf eine Studie von Credit Suisse - berichtete, könnten bis 2022 bis zu 25 Prozent der rund 1.100 Malls in den USA schließen. Bereits heute habe die USA zu viel Verkaufsfläche und Einkaufscenter, schrieb TheGuardian im Juli 2017. Es wird jedoch damit gerechnet, dass das Streben der Shoppingcenter in den USA die Städte weniger beeinflussen wird, als ihre Geburt in den 1950er Jahren.





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