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    Einzelhandel  2353  0 Kommentare Zwischen 400 Dollar T-Shirt und Suppenküche: Wohin steuert New York?

    Manhattan ist für New Yorker und Touristen ein Einkaufsparadies. Jedoch berichtet die New York Times, dass viele Geschäfte in Manhattan und Teilen von Brooklyn derzeit auf eine harte Probe gestellt werden. In ehemals inhabergeführte Läden kommen nationale Ketten oder auch gar nichts. 

    An nahezu jedem Block gibt es irgendwo ein Schild mit der Aufschrift "For Rent". In der Upper West Side sieht es laut der Stadträtin Helen Rosenthal so aus, dass entlang des Broadways und der Amsterdam und Columbus Avenue von 1.332 Geschäften 161 leer stehen. Rosental sagte, dass dieser Leerstand dem Charakter des Viertels schade und das Gemeinschaftsgefühl im Kiez stören könnte. Wer Schuld an der derzeitigen Entwicklung hat ist nur schwer zu sagen, denn während der Online-Handel wächst, haben gleichzeitig die Vermieter die Mieten für Ladenflächen erhöht. Besonders in den begehrten Lagen, wie der Bleecker Street in Greenwich Village, stiegen die Mieten in astronomische Höhen. Für kurze Zeit war es ein "Boutique Heaven", wie die New York Times schrieb, jedoch stellte sie die Frage danach, wie viele 400-Dollar-T-Shirts die reichsten New Yorker brauchen könnten. Der Boutique-Himmel verwandelte sich in eine Leerstands-Hölle.  

    Eine Lösung für kleine Einzelhändler wäre eine Gesetzesänderung. Laut einer Verordnung von 1963 müssen Geschäfte mit einer Jahresmiete von mehr 250.000 Dollar immerhin 3,9 Prozent an die Stadt zahlen - wenn sie unterhalb der 96. Street liegen. Daher gibt es den Vorschlag die Schwelle auf 500.000 Dollar anzuheben. Auch wird darüber nachgedacht, die Höhe der Steuern nach der Dauer des Leerstands zu erheben. Der Dreh- und Angelpunkt sämtlicher Überlegungen ist die Tatsache, dass leere Geschäfte Nachbarschaften schädigen. "Die Stadt verliert das, was New York ausmacht", so Professor Tim Wu von der Columbia University.   

    Neben den hohen Leerständen im Einzelhandel, hat New York auch ein Wohnungsproblem. Wie die "New York Post" berichtet, sind die städtischen Ausgaben für Mieter mit Mietrückständen erheblich gestiegen. Im vergangenen Jahr gab New York 214 Millionen Dollar für Mietrückstände seiner Bewohner aus. Seit 2011 hat sich die Zahl der Bedürftigen verdoppelt. Ein Grund sind die steigenden Wohnungsmieten und Lebenshaltungskosten in der Millionenmetropole. Zudem stiegn Jahr 2016 die Obdachlosenzahlen in New York um 39 Prozent an. Somit muss die Stadt etwas für ihre Bewohner tun. Die Frage nach den 400 Dollar-Shirts könnte zukünftige zur Randnotiz werden, denn die Wohnungsnot, steigende Obdachlosenzahlen und leere Geschäftsflächen könnten den Verfall der Metropole ankündigen.  

    Quellen

    The Editorial Board, Why Is New York Full of Empty Stores?, New York Times, 19. November 2017. 

    The Editorial Board, The High Cost of the Blasio's Free Rent, New York Post, 19. November 2017.




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