Verluste ohne Ende?
Tesla: Cash-Burn-Rate 480.000 $/h
Laut Bloomberg hat Tesla innerhalb der letzten zwölf Monate pro Stunde 480.000 US-Dollar verbrannt. Tesla könnte deshalb im nächsten Jahr in Finanzierungsschwierigkeiten geraten. Musk kündigt indes an einen E-Sportwagen sowie einen E-Sattelschlepper bauen zu wollen. Lebt Tesla von Visionen statt vom Verkauf von Autos?
Tesla hat in den letzten zwölf Monaten pro Stunde 480.000 US-Dollar verbrannt. Das sind 8.000 Dollar pro Minute. Bleibt die Cash-Burn-Rate so hoch, dürfte Tesla am 08. August 2018 in Finanzierungsschwierigkeiten geraten, so das Nachrichtenportal Bloomberg. Um fair zu bleiben: Wenige Analysten gehen davon aus, dass die Cash-Burn-Rate so hoch bleiben wird.
Erst Anfang November hatte Musk einen Rekordverlust verkünden müssen. Im dritten Quartal 2017 lag der Verlust bei 619 Millionen Dollar. Seit 2010 konnte Tesla keinen Jahresgewinn verbuchen. 2015 betrug der Jahresverlust sogar 889 Millionen Dollar. Die folgende Statistik zeigt die finanzielle Performance von Tesla seit 2010:
Bei Tesla scheint es bisher weniger um Zahlen, als um Visionen zu gehen. Erst letzte Woche erklärte Musk, dass Tesla einen neuen Sportwagen, den Roadster 2, plane. Zumindest dieser weist eine sehr gute Performance auf: von null auf Hundert in knapp 2 Sekunden. Weiterhin plant Tesla einen autonomen E-Sattelschlepper, der eine Reichweite von 500 Meilen (über 800 Kilometer ) haben soll, so CNBC.
Beim Mittelklasse Model 3 läuft es weniger gut. Im dritten Quartal konnten nur 260 Exemplare des Mittelklassemodells gebaut werden: angekündigt waren 1.500 Fahrzeuge. Bis Ende des Jahres sollten wöchentlich sogar 5000 Exemplare des Model 3 vom Band laufen. Dieses Ziel verschob Musk laut ntv auf Ende März 2018. Wegen all seiner leeren Ankündigungen könnte dem Tesla-Chef ein neuer Titel anheften: der des Lügenbarons (siehe HIER).
Die US-Autolegende Bob Lutz sieht Tesla dem Untergang geweiht. Die Führungsqualitäten von Musk seien grandios, jedoch habe Tesla keinen entscheidenden technologischen Vorsprung gegenüber den etablierten Autoherstellern, dies berichtet das Manager Magazin. Tatsächlich gibt es bereits etablierte Autohersteller, die sehr erfolgreich alltagstaugliche Elektroautos bauen und verkaufen. Nissan war einer der ersten Autohersteller, der mit dem Leaf schon 2010 ein Elektroauto für den Massenmarkt produzierte. Der Leaf wurde dabei zum meistverkauften E-Auto der Welt (siehe HIER). StreetScooter, ein Tochterunternehmen der Deutschen Post, baut erfolgreich E-Transporter. Heute wird der E-Transporter „WORK“ von StreetScooter bereits in Serie gefertigt. Laut der FAZ fahren derzeit rund 2500 E-Transporter in der Flotte der Deutschen Post (siehe HIER).
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Auch optimistische Tesla-Investoren scheinen langsam zu verstehen, dass sich alleine mit Visionen kein Geld verdienen lässt: Die Monatsperformance der Tesla-Aktie liegt bei -7,64 Prozent.
Schon vor einigen Wochen riet UBS Analyst Colin Langan zum Verkauf der Tesla Aktie. Tesla könnte wegen mangelnder Profitabilität des Model 3 und hoher Cash-Burn-Rate innerhalb eines Jahres in Finanzierungsschwierigkeiten geraten (siehe HIER).
Quellen:
Bloomberg: „Tesla’s Burning Through Nearly Half a Million Dollars Every Hour“
Manager Magazin: „US-Autolegende Bob Lutz sieht Tesla dem Untergang geweiht“
Ntv: „Bleibt Tesla auf der Strecke?“
Manager Magazin: “Tesla meldet Rekordverlust und verschiebt Start der Massenproduktion“
CNCB: „Electric trucks could sell faster than cars, but Tesla may be aiming at the wrong end of the market“
wikipedia: „Tesla“