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     549  0 Kommentare 60 Prozent Rendite bei stabilem Euro

    Euro_EZBDer Euro liefert die erste große Überraschung 2018. Die Währung zeigt sich zum US-Dollar zuletzt extrem stark. Zum Wochenauftakt klopft der Euro an die Marke von 1,23 USD an. Wir bleiben bei unserer Ausrichtung und rechnen nicht damit, dass der Euro mittelfristig noch deutlich steigen wird. Daher empfehlen wir Inliner auf das Währungspaar – wie DM7P3G. Was die Währungen im Detail bewegt, schauen wir uns anhand der Einschätzung der Commerzbank-Analysten an. 

    USD: Der Dollar hat letzte Woche – insbesondere am Freitag – deutlich nachgegeben. Das scheint eine seltsame Marktreaktion zu sein. Die Daten zur US-Kerninflation im Dezember überraschten moderat auf der Oberseite. Und die Folgerungen, die der Markt für die Fed-Politik daraus zieht, sind entsprechend: Die Markterwartungen für den Fed-Leitzins ziehen entsprechend weiter an. Eigentlich spricht das fundamentale Bild also eher für eine stärkere US-Währung. Ein Widerspruch zwischen Theorie und Marktverhalten?

    Nun wird argumentiert, die US-Steuerreform sei USD-negativ, weil sie das US-Haushalts- und -Leistungsbilanzdefizit vergrößert. Auf lange Frist zieht dieses Argument. Aber auf kurze Frist? Ich kann mich noch zu gut an die 1980er-Jahre erinnern. Initial (und das heißt hier: in den ersten Jahren) führten damals wachsende Haushalts- und Leistungsbilanzdefizite zu erheblicher USD-Stärke („Reagan-Dollar“). Erst als das als nicht mehr nachhaltig galt, kippte die Stimmung. Ist der Devisenmarkt seither viel schlauer geworden? Oder ist die Auslandsverschuldung der US-Ökonomie bereits so groß, dass der Markt nun keine weiteren fiskalpolitischen Experimente dieser Art akzeptiert? Beides kann sein. Dann läge ich falsch mit meiner Annahme, dass die US-Währung in diesem Jahr die Chance auf ein Zwischenhoch hat – bevor die unzweifelhaft USD-negativen Argumente greifen. Doch bin ich skeptisch, wenn ich solche Argumente lese – insbesondere wenn sie von denjenigen vorgebracht werden, die vor kurzem noch die US-Steuerreform als Argument für massive USD-Stärke angeführt hatten. Das erscheint mir doch eher wohlfeile Entschuldigung zu sein, als stringente Analyse.

    Euro_Bargeld_muenzentwertungsmaschineIch denke, der Unterschied zwischen „Trumponomics“ und Reagonomics im Bezug auf die USD-Wechselkurse liegt darin, dass Reagonomics – bei aller Unkonventionalität, mit der auch Ronald Reagan sein Amt führte – als stringente, theoretisch wohl fundierte wirtschaftspolitische Ideologie verstanden wurde, die Wirtschaftspolitik der derzeitigen US-Administration (und die Gesetzgebung des Kongresses) allerdings bestenfalls als Pfründewirtschaft. Auch die kennt Gewinner, was einen starken US-Aktienmarkt rechtfertigen mag. Aber sie ist nicht USD-positiv, denn sie wird nicht als fundamentale Stärkung der US-Ökonomie empfunden.

    EUR: Der USD-Schwäche steht zunehmende EUR-Stärke gegenüber. Teilweise mögen auch hier politische Argumente eine Rolle spielen. Der Ausblick auf eine Fortsetzung der Großen Koalition in Deutschland ist schon allein deshalb EUR-positiv, weil sie für Klarheit sorgt. Dass der Markt das Restrisiko des SPD-Parteitages am kommenden Sonntag zu ignorieren scheint, ist nachvollziehbar. Und selbst wenn es nicht so kommt: Politische Argumente sind nur das i-Tüpfelchen auf der EUR-Stärke. Ursache ist eher die Tatsache, dass der Markt nach dem EZB-Protokoll am Donnerstag seine mittel- bis langfristige EZB-Sicht dreht. Erinnern Sie sich noch an 2014? Damals preiste der Markt Entsprechendes für die Fed ein – und der USD-Index stieg um 25%. Wir folgen in dieser Beziehung nicht der Marktlogik. Denn wir glauben nicht an die absehbare Normalisierung der EZB-Politik. Falls wir allerdings diesbezüglich falsch lägen, wäre die gegenwärtige EUR-Stärke noch längst nicht das Ende der Fahnenstange. Das nur als Warnhinweis.”

    EUR/USD-Tageschart:

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    Laufzeit 29.03.2018 29.03.2018

    Quelle: Commerzbank, eigene Recherche

     




    Daniel Saurenz
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    Der ehemalige FTD-Redakteur und Börse Online-Urgestein Daniel Saurenz hat zusammen mit Benjamin Feingold das Investmentportal „Feingold Research“ gegründet. Dort präsentieren die beiden Börsianer und Journalisten ihre Markteinschätzungen, Perspektiven und Strategien samt Produktempfehlungen. Im strategischen Musterdepot werden die eigenen Ideen mit cleveren und meist etwas „anderen“ Produkten umgesetzt und für alle Leser und aktiven Anleger verständlich erläutert. Weitere Informationen: Feingold Research.
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    Verfasst von Daniel Saurenz
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