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Schott nach Rekordgewinn mit neuem Schub: Kapazität wird ausgebaut
MAINZ/JENA (dpa-AFX) - Nach dem bislang höchsten Gewinn der Firmengeschichte investiert der Spezialglashersteller Schott in einen Ausbau der Produktion. Der Jahresüberschuss nach Steuern stieg im vergangenen Geschäftsjahr um 41,6 Prozent auf 197,1 Millionen Euro, wie Vorstandsvorsitzender Frank Heinricht am Freitag sagte. "Auch in diesem Jahr wollen wir (beim Umsatz) zwischen drei und sechs Prozent wachsen und das Ergebnis auf hohem Niveau halten."
Der Umsatz in dem zum 30. September 2017 abgeschlossenen Geschäftsjahr kletterte um 3,1 Prozent auf 2,05 Milliarden Euro. Der Zuwachs erstrecke sich auf alle Bereiche, sagte Heinricht. Größter Umsatzbringer ist mit gut der Hälfte das Geschäft mit Präzisionsmaterialien - dazu gehören etwa Pharmaverpackungen wie Fläschchen oder Ampullen, von denen Schott zehn Milliarden im Jahr produziert. Danach folgen Haushaltsgeräte wie Glaskeramik-Kochflächen und die Optikindustrie mit Produkten wie Teleskop-Spiegel oder Glasteile für Kameras und Sensoren.
Die Bilanz sei in den vergangenen Jahren vom Ausstieg aus dem Solargeschäft und der Zinsentwicklung bei Pensionsrückstellungen geprägt gewesen, sagte Finanzvorstand Jens Schulte. Diesmal aber weist die Bilanz ein Gesamtergebnis von 267,3 Millionen Euro aus (nach 5,3 Millionen im Vorjahr). Das Eigenkapital stieg um 46,1 Prozent auf 763 Millionen Euro. "Damit sind wir gut aufgestellt und für größere Akquisitionen gewappnet", sagte Schulte.
Zunächst aber investiert Schott in einen Ausbau bestehender Werke - 180 Millionen Euro sind in diesem Jahr an Sachinvestitionen geplant. Am Standort Jena wurden mit der Inbetriebnahme eines zweiten Schmelzaggregats zuletzt 60 neue Mitarbeiter eingestellt; dort sind jetzt 470 Menschen beschäftigt. Die 1884 gegründeten Jenaer Glaswerke Schott hatten ihr Stammwerk bis 1948 in Jena. 1952 wurde Mainz der Hauptsitz des Unternehmens. Nach der Wiedervereinigung übernahm Schott Mainz die Geschäftsanteile des alten Stammwerks.
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Ein großer Teil der Investitionen entfällt auf die Produktion von Zerodur-Glaskeramik im Stammwerk Mainz. Dort werden etwa die Spiegelträger für das weltgrößte Teleskop gefertigt: Das "Extremely Large Telescope" (ELT) der Europäischen Südsternwarte (ESO) soll 2024 in Chile in Betrieb gehen. Die Zahl der Beschäftigten in Mainz soll um 100 auf rund 2700 steigen. Weltweit sind für die Schott AG 15 113 Menschen tätig, davon 5200 an sechs Standorten in Deutschland./pz/jab/DP/she