Interpol ermittelt
Optioment: Bitcoin-Betrug im großen Stil?
Die Staatsanwaltschaft in Wien hat im Fall Optioment, bei dem es um einen möglichen Betrug mit der Internetwährung Bitcoin geht, Interpol
eingeschaltet. Mögliche weitere Opfer und auch Täter sollen in Europa gefunden werden, sagte Staatsanwältin Christina Ratz am Donnerstag der Nachrichtenagentur AFP. Hinter dem System sollen
der Däne Lucas M. und der Lette Alex P. stecken, deren wahre Identität jedoch unbekannt ist. Allein in Österreich hätten sich Hunderte Menschen über Optioment beschwert.
Laut der österreichischen "Presse" sind womöglich mehr als 10.000 Menschen betroffen. "Optioment" versprach Bitcoin-Anlegern einen Gewinn von vier Prozent pro Woche. Im November brach das System
zusammen. Die österreichische Finanzaufsicht sprach von einem Schneeballsystem und zeigte die Plattform an. Laut Staatsanwältin Ratz werden auch zwei Österreicher beschuldigt. Es werde im Laufe der
Ermittlungen aber möglicherweise mehr Verdächtige geben.
Aus dem Landeskriminalamt Wien hieß es am Donnerstag, dass erste Einvernahmen schon stattgefunden haben. Es dürfte sich um einen der größten Kriminalfälle rund um Kryptowährungen bisher handeln.
12.000 Bitcoins sollen verschwunden sein, das sind nach aktuellem Kurs umgerechnet rund 80 Mio. Euro.
„Let's build something big“ lautete der Werbespruch von Optioment: Das haben sie mit sicher geschafft! Aber nicht so, wie geplant.
Ursprünglich hatte österreichische Finanzmarktaufsicht (FMA) ihre Anzeige nämlich gegen den Dänen Lucas M. und einen Letten Namens Alex P. eingebracht. Das sind die beiden Männer, die auch von
jenen drei Österreichern, die das Optioment-Vertriebs-Netzwerk von Österreich aus aufgezogen haben, bereits im Dezember wegen Betruges angezeigt worden sind. Auch die FMA-Anzeige lautet auf Betrug
bzw. Pyramidenspiel. Als man sah, dass es ein europaweit operierendes Netzwerk ist, hat man Interpol eingeschaltet.
Auch Deutsche betroffen: Möglicherweise sind in das Optioment-System bis zu 10.000 Menschen verwickelt. Die meisten davon Österreicher – aber das bisher bekannte Netz hat sich bis
nach Deutschland, Polen, Rumänien, die Türkei und auf den Balkan gespannt. Die Beteiligten sprechen von bis zu 12.000 Bitcoin, die via Optioment angelegt worden waren.
Offiziell hieß es, der Trader Lucas M. sollte dieses Geld mithilfe eines Trading-Roboters vermehrt und die Gewinne als Rendite an die Investoren auszahlen werden: 1 bis vier Prozent pro Woche (!)
soll es gegeben haben. Im November blieben dann die Auszahlungen aus. Die Optioment-Websites waren nicht mehr aufrufbar, die Investoren haben seither keinen Zugriff auf ihr Geld.
Was sagt Cryptorobby:
Renditen von bis zu 4% pro Woche? Bei solchen Lockangeboten müssen die Alarmglocken schrillen! Viele Opfer wurden allerdings selbst zu Tätern, indem sie Verwandte und Bekannte zu dem Pyramidenspiel
eingeladen und Länge mal Breite Provisionen kassiert haben. Bleibt zu hoffen, dass es den Beteiligten eine Lehre sein wird und dass Interpol die Täter rasch findet!
Quellen: ORF, Presse, AFP