Wolfgang Steubing AG
Ohne Netz und doppelten Boden
Unternehmensmitteilung für den Kapitalmarkt
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Frankfurt (pta013/21.02.2018/10:00) - Was haben wir von der ersten Februarwoche gelernt? Das Auf und Ab der weltweiten Börsenbarometer war schon atemberaubend. Kann das wieder passieren und
vielleicht sogar zu einer nachhaltigen Delle führen? Hat dies Auswirkungen auf Anleihen und wenn ja, welche?
Es erscheint eher unwahrscheinlich, dass die Notenbanken - insbesondere die amerikanische - "unkontrolliert", also nicht planbar, die Zinsen anheben werden. Deswegen ist es auch nicht
wahrscheinlich, dass es erneut zu solch starken Ausschlägen der Indizes kommen wird. Momentan deutet nichts darauf hin, dass die Wirtschaft weltweit ihre Ziele reißt und es anhand der
Unternehmensdaten zu einer nachhaltigen Delle kommen würde. Wir denken aber nicht "von der Hand in den Mund", sondern versuchen ein wenig in die Zukunft zu blicken und uns gegen mögliche Risiken
abzusichern.
Was würde mit Anleihen passieren, wenn die Aktienindizes weltweit verrückt spielen? In der ersten Februarwoche konnten wir beobachten, dass das Pendel zwischen Anleiherendite und Aktienkursen wild
in die eine oder andere Richtung ausschlug. Über nachhaltige Er-schütterungen am Anleihemarkt würde sich auch die Attraktivität von Aktien reduzieren. Höhere Finanzierungskosten führen zu einer
höheren Abzinsung der zukünftigen Unterneh-mensgewinne. Dementsprechend würden Marktwerte und Kurse sinken. Gleichzeitig würde sich bei einem deutlich höheren Zinsniveau die Attraktivität von
Aktien mehr Richtung Anleihen bewegen.
Da niemand wirklich in der Lage ist, in die Zukunft zu blicken, wollen wir das Augenmerk auf Wandelanleihen richten. Gerade in Umbruchphasen an den Kapitalmärkten erscheinen Wandelanleihen hoch
attraktiv. Sie profitieren von möglichen steigenden Aktienkursen, sind aber durch den Anleihecharakter nach unten hin abgesichert. Die hybride Struktur sichert den Investor ab. In Phasen steigender
Zinsen entwickelt sich die Wandelanleihe klar besser als klassische Rentenpapiere. Dies zeigen Analysen verschiedener Zinsanstiegsphasen seit dem Anfang dieses Jahrtausends.
Die Verzinsung, der Kupon, einer Wandelanleihe ist nicht so hoch wie bei einer reinen Anleihe. Wenn es aber doch nicht zu einem Rückschlag des Aktienmarktes kurz- oder mittelfristig kommt, kann man
bei dieser Anlageklasse letztendlich seinen Zinssatz durch eine Ak-tienwandlung überproportional erhöhen. Seit Anfang des Jahres 2018 haben viele Unter-nehmen neue Wandelanleihen emittiert, was
zeigt, dass die Nische, in der sich bisher der "Wandler" befunden hat, ausgebaut wird. Anfang 2017 wurden weltweit rund 7,5 Mrd. USD emittiert - Anfang 2018 sind es mehr als 15 Mrd. USD.
Interessanterweise ist das Finanzin-strument "Wandelanleihe" bisher so gut wie nicht bei kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) angekommen. Wahrscheinlich scheuen diese Unternehmen ein hybrides
Produkt zu emittieren, welches von Fremd- in Eigenkapital umgewandelt werden kann.