DAX
DAX kommende Woche durch Zinssorgen mit Attacke auf die 11.900 und EZB als Retter?
In der letzten DAX-Wochenanalyse vor einer Woche schrieb ich, dass „Die Volatilität im DAX […] spürbar zurückgegangen ist“, es sich allerdings „[…] um eine trügerische Ruhe handelt.“
In der letzten DAX-Wochenanalyse vor einer Woche schrieb ich, dass „Die Volatilität im DAX […] spürbar zurückgegangen ist“, es sich allerdings „[…] um eine trügerische Ruhe handelt.“
Ganz so verkehrt lag ich mit meiner dortigen Einschätzung nicht, denn am Dienstag lieferte der neue FED-Chef Jerome Powell vor dem US-Kongress während des halbjährlichen Wirtschaftsausblicks der FED eine Überraschung, brachte zwischen den Zeilen recht deutlich die Möglichkeit von sogar vier Zinsschritten seitens der FED in 2018 in Spiel.
Wie auch in der vergangenen DAX-Wochenanalyse erwähnt, reagieren die Aktienmärkte aktuell grundsätzlich sehr sensibel auf Andeutungen von anziehenden Zinsen und so kam der Rücksetzer im DAX nicht überraschend und die Möglichkeit einer ernsthaften Attacke auf die 11.900er Region in der kommenden Handelswoche ist eine ernstzunehmende Option.
Das gilt ganz besonders dann, wenn die kommende Woche anstehenden US-Daten (ISM Non-Manufacturing (Mo), ADP (Mi) und NFPs (Fr)) eher durchwachsen ausgegeben werden. Eine solche Entwicklung würde seitens des Marktes potentiell als Abschwächung der US-Konjunktur in einem anziehenden Zinsumfeld interpretiert werden und wäre realistisch in der Lage den Aktienmarkt noch einmal deutlicher unter Druck zu bringen.
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Abhilfe könnte hier am Donnerstag eventuell die EZB schaffen. Denkbar wäre, dass diese die in den letzten Monaten wieder ruckläufige Inflation in der Euro-Zone aufgreift und eine deutlichere Verlängerung ihres aktuell bis September laufenden Anleiheaufkaufprogramms in Aussicht stellt.
In der Tat wäre dies seitens der EZB sogar ein gefundenes Fressen, könnte sie doch auf diesem Weg einen ernsthaften Versuch starten den Euro, der in den letzten 12 Monaten auf breiter Front stark aufgewertet hat, „runter zu reden“, was wiederum auf der Kehrseite (zumindest kurzfristig) positiv für Aktien und somit den DAX wäre.
Grundsätzlich bleibt das technische Bild im DAX auf Tagesbasis unterhalb des 200er SMAs allerdings maximal neutral, mit Bruch der 11.900 würde ich es sogar klar bearish sehen, potentielles Ziel dann um 11.450 Punkte.
Eine kurzzeitige Aufhellung würde eventuell mit Eroberung der 12.600 erreicht, allerdings findet sich im Bereich um 12.800/850 ein starker Widerstand und in meinen Augen gar potentieller Short-Trigger für mittelfristige DAX-Short-Engagements.
Chart erstellt mit Guidants
Analyse geschrieben von Jens Klatt, Global Head of Research and Education JFD Brokers