Ölpreise gefallen - Cohn-Rücktritt könnte Handelskonflikt verschärfen
NEW YORK/LONDON (dpa-AFX) - Die Ölpreise sind am Mittwoch gefallen. Auslöser war der Rücktritt des Wirtschaftsberaters von US-Präsident Donald Trump, Gary Cohn. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Mai kostete im Mittagshandel 65,32 US-Dollar. Das waren 47 Cent weniger als am Dienstag. Der Preis für ein Fass der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) zur Lieferung im April fiel um 44 Cent auf 62,16 Dollar.
Mit dem Rücktritt des weitgehend liberalen Cohn nimmt die Sorge zu, dass Trump seine protektionistische Agenda ohne größeren Widerstand aus dem Weißen Haus durchsetzen kann. Trump hatte zuletzt Zölle auf Stahl und Aluminium angekündigt und gedroht, auf etwaige Gegenmaßnahmen mit weiteren Zöllen, etwa auf Autos, zu reagieren. Befürchtet wird eine Sanktionsspirale, die in einen weltweiten Handelskrieg münden könnte.
Die Rohölpreise leiden unter dieser Entwicklung, weil Erdöl wie auch viele andere Rohstoffe als riskante Anlageklasse gelten. Anleger kehren ihnen meist den Rücken im Falle erhöhter Unsicherheit.
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Die Commerzbank verweist zudem auf Prognosen der US-Energiebehörde EIA. Sie hatte am Dienstagabend ihre Prognosen für die US-Rohölproduktion angehoben. Das Produktionsniveau von 11 Millionen Barrel pro Tag soll demnach nun schon im Oktober erreicht werden. Dies wäre einen Monat früher als bislang erwartet. Die USA würden damit laut Commerzbank im vierten Quartal zum weltgrößten Rohölproduzenten aufsteigen./jsl/bgf/tos