Christine Lagarde:
Oberste Währungsfondschefin sieht Potenzial hinter Bitcoin
Der Vormarsch von Bitcoin und Co könnte das globale Finanzsystem trotz möglicher "unvermeidlicher" Ausfälle sicherer machen, so die Chefin des Internationalen Währungsfonds.
Laut The Guardian sagte Christine Lagarde, dass einige Technologien, die die Basis des Bitcoins bilden das Potenzial haben könnten, um die Welt der Hochfinanz zu revolutionieren. Sie können Transaktionen schneller, billiger und sicherer machen, so Lagarde. Auf der anderen Seite sieht die IWF-Chefin in einigen Werkzeugen "echte Bedrohungen".
Am Montag startete das IWF-Frühjahrstreffen (16.4.-22.4.2018) von hochrangigen Politikern und Zentralbanker in Washington statt. In einem Blogpost schrieb Lagarde das es Hoffnung auf eine Welt geben, in der Firmen, die digitale Währungen verwenden neben traditionellen Banken existieren können. Diese Vielfalt könnte ein "finanzielles Ökosystem schaffen, das effizienter und potenziell widerstandsfähiger gegen Bedrohungen ist", so die IWF-Chefin.
Regulation of crypto-assets calls for an even-handed approach, says IMF's Christine Lagarde https://t.co/e4JkFJjsaR #IMFBlog pic.twitter.com/NfrzmY1p68
— IMF (@IMFNews) 17. April 2018
Immer mehr Verbraucher besitzen oder interessieren sich für Kryptowährungen als Alternative zum klassischen Fiatgeld und bevorzugen sie gegenüber den traditionellen Banken, die in der Finanzkrise 2008 abgestürzt sind. Viele haben jedoch durch volatile Preisbewegungen und die hohen Gebühren Geld verloren.
Lagarde hatte bereits früher vor den Risiken von Bitcoin und anderen digitalen Währungen gewarnt und die globalen Regulierungsbehörden aufgefordert, mit ihrer Technologie "Feuer mit Feuer" zu bekämpfen.
Letzten Monat sagte sie, dass Behörden auf der ganzen Welt das Potenzial von Kryptowährungen und der dahinterstehenden Technologien nutzen könnten, um sie unter Kontrolle zu bringen. Andernfalls ließe sich ein "potenziell wichtiges neues Vehikel für die Geldwäsche und die Finanzierung des Terrorismus" entwickeln, fügte sie hinzu.
A judicious look at crypto-assets should lead us to neither crypto-condemnation nor crypto-euphoria, writes @Lagarde in #IMFBlog https://t.co/fayCarw8N5 pic.twitter.com/ZoRakdxwq1
— IMF (@IMFNews) 16. April 2018
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Der Gouverneur der Bank of England, Mark Carney, hat Bitcoin und andere Kryptowährungen als "inhärent riskant" bezeichnet und konstatiert, dass sie die grundlegendsten Funktionen von Geld nicht erfüllen. Mehr als 1.600 digitale Währungen sind im Umlauf.
Vor dem bevorstehenden Bericht des IWFs über die globale Finanzstabilität, der sich mit aufkommenden Risiken aus der Bankenwelt befasst, sagte Lagarde, dass es sich lohnt, wenn man sich erneut mit Krypto-Assets befasst. "Ein klarer Ansatz kann uns helfen, die Vorteile zu nutzen und Fallstricke zu vermeiden", so die IWF-Chefin. Wie einige Analysten vor ihr, verglich Lagarde die Krypto-Szene mit dem Hype in der Techbranche am Ende der 1990er Jahre, der im Dot-Com-Crash endete. Lagarde geht davon aus, dass viele Krypto-Assets scheitern werden. Trotzdem werden einige Merkmale der Kryptobranche die Welt verändern. Darin ist sich Lagarde sicher.
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