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Wieder Streik bei Amazon - Protest gegen Preis für Bezos
LEIPZIG (dpa-AFX) - Beim Internetversandhändler Amazon in Leipzig hat die Gewerkschaft Verdi ihren Ausstand fortgesetzt. Es hätten sich erneut rund 400 Beschäftigte beteiligten, sagte Verdi-Streikleiter Thomas Schneider am Dienstag. Die Gewerkschaft fordert seit mehr als viereinhalb Jahren einen Tarifvertrag nach den Konditionen des Einzel- und Versandhandels. Der US-Versandriese lehnt dies ab. Auch am Mittwoch soll weiter gestreikt werden, kündigte Verdi an.
Am Dienstag fuhren nach Angaben von Verdi 100 Streikende mit zwei Bussen nach Berlin. Dort wollten sie gegen die Verleihung des Axel Springer Preises an Amazon-Chef Jeff Bezos demonstrieren. Der Unternehmer und Besitzer der Tageszeitung "Washington Post" sollte den Springer Award für "sein visionäres Unternehmertum in der Internetwirtschaft" erhalten.
SPD-Chefin Andrea Nahles kritisierte ebenfalls die Verleihung des Preises an Bezos. Dessen "innovatives Unternehmertum" zeige sich vor allem darin, dass er mit anderen Internetplattformen "Weltmeister im Steuervermeiden" sei, sagte sie. Die Arbeitsbedingungen bei Amazon in Deutschland seien schlecht, ein Tarifvertrag werde verweigert. "Und das ist, glaube ich, nicht hinnehmbar und verdient auch keinen Preis", so Nahles.
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Nahles hatte angekündigt, an der von Verdi zur Preisverleihung geplanten Demonstration in Berlin teilzunehmen./ckh/fu/DP/stw