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Hasenstab tut es wieder
Normalerweise gelten Rentenfondsmanager als überaus vorsichtige Zeitgenossen. Für sie ist das Glas eigentlich nie voll, sondern immer halb leer. Michael Hasenstab, Franklin Templetons Rentenvordenker und Everest-Bezwinger gehört gewiss nicht dazu. Denn auf dem Höhepunkt der Eurokrise kaufte er alle Irland-Anleihen, die er bekommen konnte. Rund acht Milliarden Euro investierte er auf der Insel, die damals kurz vor dem Bankrott stand. Viele Beobachter sahen dies kritisch. Aber der Bond-Guru behielt recht und machte rund 70 Prozent Rendite damit.
Ermutigt durch diesen Erfolg kaufte er massenweise Ukraine-Anleihen. 2013 war Templeton der größte Gläubiger des Landes. Dieses Abenteuer ging nicht so erfolgreich aus wie der Irland-Ausflug. Nun startet Hasenstab den nächsten Husarenritt. Er hat in dieser Woche seine Argentinien-Positionen ausgebaut und für knapp zwei Milliarden Euro neue Peso-Anleihen gekauft, die 20 Prozent Zinsen abwerfen. Templeton ist nun auch hier abermals der größte Gläubiger. Hasenstab zeigt sich begeistert von der Entschlossenheit der Regierung, eine fast zusammengebrochene Wirtschaft wieder ins Laufen zu bringen. Und auch der IWF steht schon bereit, dem Land unter die Arme zu greifen.
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Ich wünsche Ihnen ein erholsames Wochnende
Jörn Kränicke
Chefredakteur