dpa-AFX Überblick
KONJUNKTUR von 17.00 Uhr - 25.06.2018
GESAMT-ROUNDUP: Handelsstreit und Regierungskrach belasten deutsche Wirtschaft
MÜNCHEN/FRANKFURT - Der von den USA angefachte Handelskonflikt und der Streit in der Bundesregierung hinterlassen Spuren in der deutschen Wirtschaft. Nach Einschätzung von Volkswirten zögern Firmenchefs mit Investitionen wegen des von US-Präsident Donald Trump ausgelösten Zollstreits mit China, der Europäischen Union und anderen Ländern. Wird weniger investiert, kann das Folgen für die Konjunktur haben. Die Stimmung in den Unternehmen trübte sich im Juni ein. "Der Rückenwind für die deutsche Wirtschaft flaut ab", erklärte Ifo-Präsident Clemens Fuest am Montag. Sorgen bereitet zudem der Fachkräftemangel.
ROUNDUP 3: CHP-Kandidat Ince erkennt Erdogan-Sieg bei Türkei-Wahl an
ISTANBUL - Nach seinem Wahlsieg in der Türkei kann Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan mindestens fünf Jahre lang mit deutlich mehr Macht weiterregieren. Der Kandidat der größten Oppositionspartei CHP, Muharrem Ince, räumte am Montag in Ankara seine Niederlage ein. Die Präsidenten- und Parlamentswahlen vom Sonntag bezeichnete Ince dennoch als unfair. Zugleich äußerte der Kandidat der Mitte-Links-Partei große Sorgen über die Zukunft des Landes. In der Türkei gebe es nun eine "Ein-Mann-Herrschaft" Erdogans. Internationale Wahlbeobachter kritisierten, die Kandidaten hätten bei den Wahlen nicht dieselben Chancen gehabt.
China und EU wollen gemeinsam gegen Protektionismus vorgehen
PEKING - Vor dem Hintergrund des Handelsstreits mit den USA wollen sich China und die EU gemeinsam für offene Weltmärkte einsetzen. Man habe sich darauf geeinigt, das multilaterale Handelssystem zu verteidigen, sagte Chinas Vizepremier Liu He am Montag in Peking nach einem Treffen mit Jyrki Katainen, dem Vizepräsidenten der Europäischen Kommission. Die Abschottung von Märkten könnte der Welt "Rezessionen und Turbulenzen bescheren", warnte Liu He laut einer Mitteilung des chinesischen Handelsministeriums.
USA: Neubauverkäufe steigen deutlich stärker als erwartet
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WASHINGTON - In den USA sind die Verkäufe neuer Häuser im Mai deutlich stärker gestiegen als erwartet. Im Vergleich zum Vormonat seien sie um 6,7 Prozent geklettert, wie das Handelsministerium am Montag in Washington mitteilte. Analysten hatten lediglich einen Anstieg um 0,7 Prozent erwartet. Auf das Jahr hochgerechnet stiegen die Hausverkäufe auf 689 000 Einheiten. Hier war ein Wert von 667 000 erwartet worden.
Schröder wirbt für Abschwächung von Russland-Sanktionen
KRASNOJARSK - Altbundeskanzler Gerhard Schröder hat in seiner Funktion als Aufsichtsratsvorsitzender des russischen Ölkonzerns Rosneft für eine Abschwächung der Sanktionen gegen Russland geworben. Als Kanzler sei er für eine enge Zusammenarbeit zwischen Deutschland und Russland eingetreten, sagte der SPD-Politiker der Agentur Interfax am Montag im sibirischen Krasnojarsk. Die Zukunft Europas sei mit Russland verbunden. Russland habe Alternativen zu Europa, umgekehrt gelte dies nicht, sagte er nach russischer Übersetzung am Rande einer Aktionärsversammlung. Die EU und die USA haben seit 2014 wegen der Ukraine-Krise mehrfach Sanktionen gegen Russland verhängt.
ROUNDUP 2: Handelsstreit und Regierungskrach belasten Ifo-Geschäftsklima
MÜNCHEN - Die Stimmung in der deutschen Wirtschaft ist im Juni durch den von den USA ausgehenden Handelsdisput und den Streit in der Bundesregierung belastet worden. Das Ifo-Geschäftsklima, Deutschlands bedeutendster wirtschaftlicher Frühindikator, fiel um 0,5 Punkte auf 101,8 Zähler, wie das Ifo-Institut am Montag in München mitteilte. Analysten hatten im Schnitt mit einem Rückgang in diesem Ausmaß gerechnet. Der Vormonatswert wurde leicht nach oben revidiert.
ROUNDUP/Kreise: USA will chinesische Investitionen in US-Techkonzerne erschweren
NEW YORK - Die USA wollen den Handelskrieg mit China offenbar in dieser Woche mit einer massiven Einschränkung chinesischer Investitionen in den Vereinigten Staaten weiter verschärfen. US-Finanzminister Steven Mnuchin wolle an diesem Freitag seine Pläne vorstellen, wie die Hürden für eine Beteiligung von chinesischen Konzernen an US-Unternehmen in bestimmten Branchen weiter erhöht werden sollen, berichteten die Nachrichtenagentur Bloomberg und andere US-Medien am Montag unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen.
ROUNDUP: Union lehnt neue Auflagen beim Baukindergeld ab
BERLIN - Die Union macht Front gegen die von Finanzminister Olaf Scholz (SPD) geplanten Einschränkungen beim Baukindergeld. Die CDU-Spitze lehnte eine Begrenzung der Leistung auf kleinere Immobilien am Montag ab. "Wir möchten, dass möglichst viele junge Familien von diesem Förderinstrument auch Gebrauch machen können", teilte CDU-Generalsekretärin Annegret Kramp-Karrenbauer nach einer Präsidiumssitzung in Berlin mit. Unionsfraktionschef Volker Kauder sagte der "Passauer Neuen Presse": "Es gibt keinen Grund, neue Bedingungen zu stellen, die noch dazu unsinnig sind."
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ROUNDUP: Sie lesen im Konjunktur-Überblick eine Zusammenfassung. Zu diesem Thema gibt es mehrere Meldungen auf dem dpa-AFX Nachrichtendienst.
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