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    Börsen-Zeitung  755  0 Kommentare Hilfe vom Höllenhund / Kommentar von Björn Godenrath zum Beratungsauftrag der Deutschen Bank an Finanzinvestor Cerberus

    Frankfurt (ots) - Dass Cerberus kein Finanzinvestor ist, der sich
    ausschließlich des Financial Engineerings bedient, war bislang kaum
    bekannt. Gut 100 Beschäftigte hat der Höllenhund in seiner Sparte
    "Operations and Advisory", die Portfoliounternehmen bei Strategie
    und Umsetzung berät. Und mit Matt Zames gehört jetzt einer zur
    Führungsriege von Cerberus, der dank seiner Erfahrung als Chief
    Operating Officer von J.P. Morgan reichlich Umsetzungskompetenz
    besitzt.

    Diese Kompetenz für die Optimierung betrieblicher Prozesse will
    die Deutsche Bank nun mit Vergabe eines Mandats an Cerberus Advisory
    anzapfen, das zwei Stoßrichtungen besitzt: Zum einen geht es um
    Kostensenkung über die von Deutsche-Bank-Chef Christian Sewing
    schnell angestoßenen Maßnahmen hinaus. Zum anderen soll das Team
    unter Zames' Führung den Blauen auf die Sprünge helfen, zusätzliche
    operative Erträge reinzuholen. Das betrifft vor allem CIB mit dem
    Firmenkundengeschäft und dem Investment Banking. Sparringspartner
    für Zames dürften dann neben dem Vorstand, der Kontraktpartner von
    Cerberus ist, die angelsächsisch geprägten Aufsichtsräte Paul
    Achleitner und John Thain sein.

    Mit Übernahme des Mandats bindet sich Cerberus an sein Investment,
    denn solange der Kontrakt läuft, können keine Deutsche-Bank-Aktien
    ge- oder verkauft werden. Die 3-Prozent-Schwelle wurde im November
    genommen, das Beratermandat noch von John Cryan im Februar
    angestoßen. Das Investment steht für Cerberus unter Wasser, war man
    doch bei Kursen um 15 Euro eingestiegen und hat Stand jetzt ein
    Drittel eingebüßt.

    Was Hoffnung macht, ist der gute Track Record von Cerberus bei
    seinen Banken-Investments. Bawag wurde beharrlich gedreht, was den
    Börsengang ermöglichte, - und niemand kann Cerberus vorwerfen, den
    Einstieg bei der HSH Nordbank schlecht verhandelt zu haben. Das alles
    sind keine einfachen Investments, die Amerikaner trauen sich aber zu,
    auch schwierige Equity Stories zu sanieren.

    Ob das auch für die Deutsche Bank gilt? Es schmerzt, mitansehen zu
    müssen, wie das Institut seit Jahren nicht seine US-Einheit auf ein
    Mindestmaß an regulatorischem Reporting anpassen kann.
    Gewöhnungsbedürftig ist die Doppelrolle von Cerberus als Aktionär und
    Berater - das kennt der deutsche Michel nicht. Angesichts des
    immanenten Interessenkonfliktes könnte sich bei den anderen
    Anteilseignern Widerspruch regen. Doch letztlich wollen alle
    dasselbe: ein Ende der Verluste und dass der Kurs sich dem Buchwert
    nähert.

    (Börsen-Zeitung, 11.07.2018)

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