Deutsche Anleihen geben nach - Türkische Anleihen stark unter Druck
FRANKFURT (dpa-AFX) - Deutsche Bundesanleihen sind am Mittwoch deutlich unter Druck geraten. Der richtungweisende Euro-Bund-Future fiel bis zum späten Nachmittag um 0,34 Prozent auf 161,04 Punkte. Die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihe stieg im Gegenzug auf 0,48 Prozent. Auch in den meisten anderen Ländern der Eurozone erhöhten sich die Renditen.
Händler nannten als Grund für den Renditeanstieg vor allem die Vorgaben vom japanischen Anleihemarkt. Die japanische Notenbank hatte am Dienstag ihre lockere Geldpolitik zwar im Wesentlichen bestätigt, zugleich aber ihr Zinsziel für zehnjährige Staatsanleihen etwas aufgeweicht. Notenbankchef Haruhiko Kuroda hatte gesagt, man wolle die Rendite jetzt in etwa doppelt so stark schwanken lassen wie bisher.
An den Märkten war zu hören, Investoren testeten im Nachgang die Bereitschaft der Bank of Japan, gegen zu stark steigende Kapitalmarktzinsen vorzugehen. Die Rendite zehnjähriger japanischer Staatsanleihen stieg am Mittwoch spürbar an. Dieser Renditeauftrieb habe sich auch in den Euroraum und den US-Markt übertragen.
Der Markt schaut zudem auf die Zinssitzung der US-Notenbank Fed. Die Zentralbank wird die Ergebnisse ihrer seit Dienstag laufenden Sitzung bekanntgeben. Zwar werden keine wesentlichen neuen Beschlüsse erwartet. Allerdings könnte die Fed Hinweise auf die künftige Geldpolitik geben. Die nächste Leitzinsanhebung wird im September erwartet.
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Außerhalb der Eurozone gerieten die Kurse von türkischen Staatsanleihen deutlich unter Druck. Die US-Regierung hat laut Informationen der Nachrichtenagentur Bloomberg eine Liste von Sanktionen gegen die Türkei vorbereitet. US-Präsident Donald Trump hatte zuletzt immer wieder mit Sanktionen gedroht, sollte die Türkei den US-Pastor Andrew Brunson nicht freilassen. Die Sanktionen der USA könnten die bereits angeschlagene türkische Wirtschaft hart treffen./jsl/tos