Die Wirtschaft der Eurozone wächst - nur langsamer - Seite 2
(Quelle: tradingeconomics.com)
Somit dürfte sich auch im 3. Quartal dieses Jahres das Tempo noch einmal verlangsamen und diese Tendenz erst einmal auch beibehalten. Laut den Erhebungen von IHS Markit gibt es nämlich den schwächsten Auftragszuwachs für die Unternehmen seit Oktober 2016. Selbiges trifft sowohl auf das Exportneugeschäft sowie die Auftragsbestände zu. Insgesamt fielen die Geschäftsaussichten auf ein 20-Monats-Tief.
Zum 21. Mal in Folge mit positiver Wachstumsrate
Ein Grund zur Sorge besteht deshalb aber noch nicht. Schließlich gab es mit April, Mai und Juni das 21. Quartal mit einer positiven Wachstumsrate in Folge. Unter Berücksichtigung der Frühindikatoren dürfte auch diese Tendenz noch etwas weiter gehen. Wenn man an die bisherige Besorgnis über die Handelskonflikte mit den USA denkt, ist die Enttäuschung über die etwas schwächeren Wachstumszahlen schon etwas überzogen.
Möglicherweise verbessert sich auch wieder die Stimmung in der Eurozone nach dem jüngsten Durchbruch im Handelsstreit (siehe gestrige Börse-Intern). In diesem Fall könnte es bereits im 3. Quartal 2018 zu einem höheren Wachstum kommen, wenn die Unternehmen wieder bereit sind, mehr zu investieren.
Arbeitslosigkeit vor einem 10-Jahres-Tief
Dazu kommt, dass die Arbeitslosigkeit durch das anhaltende Wachstum kontinuierlich weiter sinkt. Inzwischen ist Eurozone auf dem Weg zu einem Zehnjahrestief bei der Arbeitslosenquote. So betrug sie im Mai nur noch 8,3 % wie zuletzt Ende 2008. Dieses Niveau könnte laut Eurostat sogar im Juni weiter gehalten werden.
(Quelle: Eurostat)
Durch diese positive Entwicklung wird natürlich auch die Kaufkraft der Bürger bzw. Konsumenten gestärkt, was sich zum Teil in einer höheren Inflation niederschlägt, die nun so hoch ist wie zuletzt vor sechs Jahren.
Verbraucherpreise steigen weiter
Lesen Sie auch
So kletterte die Inflationsrate im Juli auf 2,1 % und damit auf den höchsten Stand seit Dezember 2012. Noch im Juni lag die Steigerung der Verbraucherpreise in der Euro-Zone bei +2,0 % und im April waren es sogar nur +1,2 %.
Verantwortlich für den Anstieg ist aber hauptsächlich der starke Preisanstieg für Energie. So stiegen die Preise für Energie im Vergleich zum Vorjahresmonat um stolze 9,4 %. Zum Vergleich erhöhten sich die Preise für Nahrungs- und Genussmittel „nur“ um 2,5 % gegenüber dem Vorjahresmonat.