Türkischer Finanzminister
Keine Kapitalverkehrskontrollen geplant
ANKARA (dpa-AFX) - Inmitten der Lira-Krise hat der türkische Finanzminister Berat Albayrak möglichen Kapitalverkehrskontrollen eine Absage erteilt. Diese stünden niemals auf der Agenda, sagte Albayrak laut Teilnehmern einer Telefonkonferenz mit Investoren am Donnerstag. Man arbeite an einem Plan zur Bekämpfung der hohen Inflation und des hohen Leistungsbilanzdefizits. Die Verringerung der Inflation habe dabei oberste Priorität.
Der türkische Bankensektor sei gesund und stark, versicherte der Finanzminister mit Verweis auf jüngste Stresstests. Zudem verfüge die Notenbank über Devisenreserven im Volumen von mehr als 90 Milliarden US-Dollar. Durch ambitionierte Sparmaßnahmen werde man die Staatsfinanzen verbessern. Die jüngsten Kursschwankungen an den türkischen Finanzmärkten seien nicht durch realwirtschaftliche Faktoren begründet, sagte Albayrak.
Die Lira verliert schon seit Monaten an Wert, aber der Streit mit den USA um das Schicksal des in der Türkei wegen Terrorvorwürfen festgehaltenen US-Pastors Andrew Brunson hatte sie Freitag und Montag auf neue Tiefststände abstürzen lassen. Die USA hatten am Freitag aus Frustration über mangelnde Fortschritte in der Brunson-Affäre Zölle für zwei türkische Produkte stark angehoben. Die Türkei schlug am Mittwoch mit gleich 22 Sanktionen gegen US-Produkte zurück.
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Die Lira erholte sich etwas nach Notmaßnahmen der türkischen Zentralbank ab Montag sowie einem Angebot des Golfstaats Katar am Mittwoch, 15 Milliarden Dollar in der Türkei zu investieren./tos/jkr/jha/