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    Wirtschaftskrise  28147  2 Kommentare Türkei vor Finanz-Katastrophe: Erdogan-Regierung ignoriert Signale für Rezession

    Die türkische Währung befindet sich im freien Fall. Ignorante Äußerungen der türkischen Regierung ersticken die Hoffnung auf Wirtschaftsreformen.

    In der Türkei drohen die Lichter auszugehen. Es scheint so, als könnte man den Verfall der türkischen Währung Lira nicht mehr aufhalten. Die Lira hat seit Januar zum US-Dollar bislang fast 40 Prozent an Wert verloren. Ein Ende des Kursverfalls ist nicht in Sicht.

    Öl ins Feuer gießt der türkische Finanzminister Berat Albayrak, Schwiegersohn von Staatspräsident Recep Tayyip Erdoğan. Er sieht trotz des Lira-Verfalls keine großen Risiken für die Wirtschaft oder das türkische Finanzsystem. Albayrak argumentiert laut "Reuters" in einem Bericht der Zeitung “Hürriyet”, dass die Verschuldung von Staat und Haushalten sehr gering seien und das Finanzsystem zudem stabil. Internationale Marktbeobachter sind aufgrund der ignoranten Haltung der Regierung gegenüber den zahlreichen Rezessions-Signalen besorgt.

    Um die Liquidität der Banken zu sichern, hat die Notenbank Mitte August die Geldschleusen geöffnet und den Instituten eine ausreichende Liquiditätsversorgung zugesichert. Ab Mittwoch soll eine neue Grenze für Übernachtkredite gelten, die doppelt so hoch ist wie vor dem 13. August, als die Notfallmaßnahmen in Kraft gesetzt wurden, teilte die Notenbank mit.

    Unterdessen stuften Analysten der US-Ratingagentur Moody's die Kreditwürdigkeit von 18 türkischen Banken und zwei weiteren Finanzinstituten herab. Vier Banken, darunter die Denizbank und die IsBank, wurden um zwei Stufen heruntergestuft. Moody's hatte bereits Mitte August die Benotung der Kreditwürdigkeit des türkischen Staates gesenkt und die weiteren Aussichten als negativ bewertet. Hauptgrund sind die immer weiterwachsenden hohen Schulden der Türkei.

    Zu den Anzeichen für Liquiditätsengpässe und die wachsende Kreditunwürdigkeit kommt die lahmende Konjunktur. So hat sich das Defizit in der Handelsbilanz der Türkei ausgeweitet. Das Statistikamt meldete für Juli einen Fehlbetrag von knapp sechs Milliarden US-Dollar - etwa eine halbe Milliarde mehr als im Monat zuvor.

    Ein wesentlicher außenpolitischer Grund für den Lira-Verfall ist der Streit mit den USA wegen der Inhaftierung des US-Pastors Andrew Brunson in der Türkei. Die USA setzten daraufhin Sanktionen gegen die Türkei und höhere Zölle für bestimmte Waren in Kraft. Der Vorsitzende der oppositionellen Republikanischen Volkspartei (CHP), Kemal Kılıçdaroğlu, betont, dass die jüngsten Spannungen zwischen den USA und der Türkei "nur ein kleines Fragment eines größeren Problems" seien. "Die Krise war bereits da. Es hat nichts mit dem amerikanischen Pastor zu tun", sagte Kılıçdaroğlu am 29. August auf einer Veranstaltung der CHP.

    Quellen:

    Lesen Sie auch

    Reuters

    Hürriyet Daily News

     




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