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    Marktbericht Oktober 2018  849  0 Kommentare Gedopte US-Konjunktur verursacht Zinsanstieg

    Ein solides Wachstum der Unternehmensgewinne und moderate Bewertungen manifestieren aber unsere positive Grundstimmung für europäische und japanische Aktien in den kommenden Monaten. Bis dahin gilt es noch die aufkommenden Herbststürme an den Finanzmärkten zu überstehen.

    Angetrieben von bedeutenden Steuersenkungen und hohen Staatsausgaben wächst die US-Wirtschaft so dynamisch, wie seit vier Jahren nicht mehr. Es verwundert uns immer wieder, dass die quantitative Stärke des Wachstums in den Fachmedien und an den Kapitalmärkten kaum hinterfragt wird. Eine derartig aggressive Fiskalpolitik führt aktuell zu einem kreditfinanzierten Aufschwung, der früher oder später in einer neuen Finanzkrise münden könnte. Die USA verweigern sich damit jeglicher Reformpolitik. Betrachtet man die zu erwartende Neuverschuldung der öffentlichen Hand in 2018 von 5 bis 6 Prozent des Bruttoinlandsproduktes (BIP), so erscheint das so hoch gepriesene prognostizierte US-Wachstum von leicht über 3 Prozent in einem komplett anderen Licht. Nur zum Vergleich: Die öffentliche Neuverschuldung der Eurozone dürfte im laufenden Jahr lediglich bei 0,5 Prozent des BIP liegen. Vor diesem Hintergrund erscheint auch die jüngste Debatte um den italienischen Haushaltsentwurf, der von erheblichen Turbulenzen an den europäischen Kapitalmärkten begleitet wurde, nahezu als grotesk. Für das laufende Jahr wird für Italien eine Neuverschuldung von etwa 1,9 Prozent des BIP erwartet. Für 2019 kalkuliert man in Rom mit 2,4 Prozent. In der angelsächsisch dominierten Finanzwelt wird offensichtlich und ganz bewusst mit zweierlei Maß gemessen. Der vorliegende italienische Haushaltsentwurf stellt aus unserer Sicht in keiner Weise ein existentielles Risiko für die Eurozone dar. Viel mehr Kopfzerbrechen machen uns die strukturellen Defizite in den USA, welche die US-Konjunktur künstlich anheizen und die dort überschuldeten Unternehmen und Verbraucher mit steigenden US-Zinsen belasten.

     

     

    Weltwirtschaft entwickelt sich weiterhin erfreulich, aber mit reduzierter Dynamik

     

     

    Die Weltwirtschaft wächst auch im laufenden Jahr wieder überdurchschnittlich. Allerdings wird der Verlust an Dynamik zusehends offensichtlich. Sowohl die Eurozone als auch China zeigen Anzeichen einer Wachstumsverlangsamung. Eine handfeste Konjunkturschwäche zu prognostizieren wäre zum jetzigen Zeitpunkt aber sachlich unbegründet. Beide Volkswirtschaften profitieren weiterhin von niedrigen Zinsen und einer schwachen Währung. Der quantitative Wachstumsvorsprung der USA dürfte sich allerdings in den kommenden Monaten verringern. Das ökonomische Strohfeuer droht im Verlauf des Jahres 2019 zu verglühen. Erstens agiert die US-Ökonomie insbesondere am Arbeitsmarkt nahe ihrer Kapazitätsgrenze und zweitens sind die Auswirkungen des Handelsstreits auf Wirtschaftswachstum und Inflation nur schwer abschätzbar. Während eine Eskalation mit der Europäischen Union bis jetzt noch ausgeblieben ist und ein nordamerikanisches Abkommen mit Kanada und Mexiko mit viel Mühe durchgeboxt wurde, ist eine Einigung mit China noch in weiter Ferne. Im September verhängte die US-Administration Strafzölle in Höhe von 10 Prozent auf chinesische Importe im Umfang von etwa 200 Mrd. US-Dollar. Ohne zwischenzeitliche

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    Vermögensverwaltung Steinbeis und Häcker
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    Herr Markus Steinbeis und Herr Gerd Häcker sind die geschäftsführenden Gesellschafter der gleichnamigen Vermögensverwaltung. Als unternehmergeführte Gesellschaft agiert man frei von Interessenskonflikten. Das langjährig erfahrene und erfolgreiche Managementteam (Leiter Fondsmanagement/Aktien eines globalen Asset Managers bzw. Treasury einer Großsparkasse) verfährt nach der Prämisse „Vermögen bewahren - Chancen nutzen“ mittels substanzorientierter Anlagen in Qualitätswerte der Realwirtschaft. Ein internationales Netzwerk diverser Branchen-Fachleute tritt ergänzend hinzu. Man ist Mitglied im Verband unabhängiger Vermögensverwalter und verfügt über die Zulassung der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin).
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