Krankenhäuser immer teurer
Ausgaben steigen auf 16,4 Milliarden Euro
FÜRTH (dpa-AFX) - Ungeachtet aller Sparmaßnahmen steigen die Ausgaben der Krankenhäuser in Bayern weiter an. Im vergangenen Jahr waren es bereits 16,4 Milliarden Euro, 3,9 Prozent mehr als im Vorjahr, wie das Statistische Landesamt in Fürth am Freitag mitteilte. Den Großteil machten mit 10 Milliarden Euro die Personalkosten aus. Für jeden stationär behandelten Patienten fallen mittlerweile im Schnitt 4763 Euro Kosten an, knapp 800 Euro mehr als noch zu Beginn des Jahrzehnts.
Die steigenden Kosten sind für die Krankenhäuser ein großes Problem, da die Etats in den vergangenen Jahren nicht in gleichem Maße gestiegen sind. Wegen schwieriger Arbeitsbedingungen und vergleichsweise schlechter Bezahlung steigt der Personalmangel in der Pflege - manche Häuser werben Krankenschwestern europaweit und sogar in Übersee an. Im Bundestag ist derzeit ein neues Pflegegesetz in der Beratung, das die finanzielle Lage der Krankenhäuser verbessern soll.
Die Staatsregierung hat in diesem Jahr den Förderetat für die Krankenhäuser um 140 Millionen auf 643 Millionen Euro erhöht. "Klar ist, dass auch die Vergütungen der Krankenhäuser auskömmlich ausgestaltet und dabei die besonderen Bedürfnisse von Krankenhäusern im ländlichen Raum berücksichtigt werden müssen", sagte Gesundheitsministerin Melanie Huml (CSU). "Nur mit einer passgenauen Betriebskostenfinanzierung ist eine flächendeckende Versorgung auf hohem Niveau auf Dauer möglich." Die Bayerische Staatsregierung werde sich weiter mit Nachdruck beim Bund einsetzen.
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Die Gewerkschaft Verdi dagegen warf der Staatsregierung vor, zu wenig zu tun. Nach Verdi-Einschätzung müsste in Bayerns Krankenhäusern gut ein Fünftel - 22 Prozent - mehr Pflegepersonal eingestellt werden, um eine gute Versorgung der Patienten zu gewährleisten./cho/DP/fba